Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
So ist die aktuelle Corona-Lage in Ulm
675 sind infiziert, 433 aber auch schon wieder genesen – eine Übersicht
REGION - 675 Infizierte, zehn Todesfälle, 433 Genesene – das sind die aktuellen Corona-Zahlen des Ulmer Gesundheitsamtes (Stand 14. April, 16.45 Uhr), zuständig für die Stadt Ulm und den Alb-Donau-Kreis.
Jeden späten Nachmittag werden die neuen Zahlen auf der Internetseite des Landratsamtes veröffentlicht. Trägt man diese Zahlen zusammen, entsteht ein Diagramm, das die Entwicklung der Corona-Fälle darstellt.
„Die Kurve steigt noch immer an – aber nicht mehr so steil“, heißt es seitens der Behörden. Und tatsächlich sind die Fallzahlen erst kürzlich über die Ostertage im Vergleich zu den Wochen zuvor nur unwesentlich gestiegen, zeitweise sogar konstant geblieben.
Was heißt das? Greifen womöglich die Maßnahmen?
Die Behörden äußern sich vorsichtig. Es „könnte sein“, so eine Sprecherin des Landratsamtes auf Anfrage. Gleichzeitig wird betont, dass dann „dieser Trend“über einen längeren Zeitraum anhalten müsste.
Und das, so heißt es, sei momentan noch zu früh.
Zudem gelte es zu beachten: Am Wochenende und so auch über die Osterfeiertage werde generell weniger getestet.
Um die 4700 Personen hat das Ulmer Gesundheitsamt mittlerweile in seinem Corona-System erfasst. Dazu gehören unter anderem die Infizierten, deren Kontaktpersonen und begründete Verdachtsfälle. Die Daten zu erfassen wird als „sehr aufwändig und komplex“beschrieben.
Am 2. März wurde der erste bestätigte Corona-Fall im Raum Ulm gemeldet. Die 45-Jährige war mit Freunden beim Skifahren in Südtirol. Seither steigt die Gesamtzahl der Infizierten an.
Sprunghafte Anstiege sind dadurch entstanden, dass beispielsweise Test-Stationen in gewissen Regionen erst später eingerichtet wurden.
So ging beispielsweise in Ehingen die Teststation am Freitag, 20. März, in Betrieb. Im Diagramm ist der Anstieg erst wenige Tage später zu erkennen: Bis die Laborergebnisse vorliegen und sie auch in der Statistik auftauchen, dauere es „enige Tage“.
Zehn mit dem Coronavirus infizierte Menschen sind seit Beginn der Aufzeichnung Anfang März gestorben. „Jeder einzelne Todesfall an sich ist tragisch“, so das Landratsamt. „Bislang haben wir im Vergleich zu anderen Regionen vergleichsweise wenig Todesfälle zu beklagen.“Im Nachbar-Kreis Göppingen sind beispielsweise 27 Todesfälle (Stand 15. April, 8.30 Uhr).
Mit einem Anstieg bei den Todesfällen sei vor allem dann zu rechnen, wenn Risikogruppen, zum Beispiel Bewohner von Alten- und Pflegeheimen oder Personen mit Vorerkrankungen, vom Coronavirus besonders betroffen sind. Daher gelte es nach wie vor, insbesondere die Risikogruppen vor der Infektion zu schützen. „Darauf liegt im Moment der Schwerpunkt der Arbeit des Gesundheitsamtes“, so die Behördensprecherin.
Bislang war es den Behörden nicht möglich, exakte Zahlen zu Genesenen zu nennen, weil das Erkrankungsende nicht von der Meldepflicht erfasst wurde. Experten gingen davon aus, dass Patienten im Durchschnitt zirka 14 Tage nach Erkrankungsbeginn genesen sind – wenn es nicht zu schweren Krankheitsverläufen kommt.
Seit 6. April werden aber auch hier Kennzahlen veröffentlicht. 433 sind es derzeit (Stand 14. April, 16.45 Uhr), sodass momentan von rund 240 Infizierten ausgegangen werden kann, die noch nicht als genesen gelten. Diese Zahl nimmt seit Anfang April ab – und „könnte“ein weiterer Indiz dafür sein, dass die Maßnahmen greifen. Vorausgesetzt, „dieser Trend“hält weiter an.
Beim Diagramm gilt es zu beachten: In der Statistik können nur jene Fälle erfasst sein, die mittels Tests entdeckt worden sind oder die einen eindeutigen klinischen Befund aufweisen. Zwischen der Meldung durch die Ärzte und Labore an das Gesundheitsamt und der Übermittlung der Fälle an die zuständigen Landesbehörden und das Robert-Koch-Institut können einige Tage vergehen.