Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So ist die aktuelle Corona-Lage in Ulm

675 sind infiziert, 433 aber auch schon wieder genesen – eine Übersicht

- Von Michael Kroha

REGION - 675 Infizierte, zehn Todesfälle, 433 Genesene – das sind die aktuellen Corona-Zahlen des Ulmer Gesundheit­samtes (Stand 14. April, 16.45 Uhr), zuständig für die Stadt Ulm und den Alb-Donau-Kreis.

Jeden späten Nachmittag werden die neuen Zahlen auf der Internetse­ite des Landratsam­tes veröffentl­icht. Trägt man diese Zahlen zusammen, entsteht ein Diagramm, das die Entwicklun­g der Corona-Fälle darstellt.

„Die Kurve steigt noch immer an – aber nicht mehr so steil“, heißt es seitens der Behörden. Und tatsächlic­h sind die Fallzahlen erst kürzlich über die Ostertage im Vergleich zu den Wochen zuvor nur unwesentli­ch gestiegen, zeitweise sogar konstant geblieben.

Was heißt das? Greifen womöglich die Maßnahmen?

Die Behörden äußern sich vorsichtig. Es „könnte sein“, so eine Sprecherin des Landratsam­tes auf Anfrage. Gleichzeit­ig wird betont, dass dann „dieser Trend“über einen längeren Zeitraum anhalten müsste.

Und das, so heißt es, sei momentan noch zu früh.

Zudem gelte es zu beachten: Am Wochenende und so auch über die Osterfeier­tage werde generell weniger getestet.

Um die 4700 Personen hat das Ulmer Gesundheit­samt mittlerwei­le in seinem Corona-System erfasst. Dazu gehören unter anderem die Infizierte­n, deren Kontaktper­sonen und begründete Verdachtsf­älle. Die Daten zu erfassen wird als „sehr aufwändig und komplex“beschriebe­n.

Am 2. März wurde der erste bestätigte Corona-Fall im Raum Ulm gemeldet. Die 45-Jährige war mit Freunden beim Skifahren in Südtirol. Seither steigt die Gesamtzahl der Infizierte­n an.

Sprunghaft­e Anstiege sind dadurch entstanden, dass beispielsw­eise Test-Stationen in gewissen Regionen erst später eingericht­et wurden.

So ging beispielsw­eise in Ehingen die Teststatio­n am Freitag, 20. März, in Betrieb. Im Diagramm ist der Anstieg erst wenige Tage später zu erkennen: Bis die Laborergeb­nisse vorliegen und sie auch in der Statistik auftauchen, dauere es „enige Tage“.

Zehn mit dem Coronaviru­s infizierte Menschen sind seit Beginn der Aufzeichnu­ng Anfang März gestorben. „Jeder einzelne Todesfall an sich ist tragisch“, so das Landratsam­t. „Bislang haben wir im Vergleich zu anderen Regionen vergleichs­weise wenig Todesfälle zu beklagen.“Im Nachbar-Kreis Göppingen sind beispielsw­eise 27 Todesfälle (Stand 15. April, 8.30 Uhr).

Mit einem Anstieg bei den Todesfälle­n sei vor allem dann zu rechnen, wenn Risikogrup­pen, zum Beispiel Bewohner von Alten- und Pflegeheim­en oder Personen mit Vorerkrank­ungen, vom Coronaviru­s besonders betroffen sind. Daher gelte es nach wie vor, insbesonde­re die Risikogrup­pen vor der Infektion zu schützen. „Darauf liegt im Moment der Schwerpunk­t der Arbeit des Gesundheit­samtes“, so die Behördensp­recherin.

Bislang war es den Behörden nicht möglich, exakte Zahlen zu Genesenen zu nennen, weil das Erkrankung­sende nicht von der Meldepflic­ht erfasst wurde. Experten gingen davon aus, dass Patienten im Durchschni­tt zirka 14 Tage nach Erkrankung­sbeginn genesen sind – wenn es nicht zu schweren Krankheits­verläufen kommt.

Seit 6. April werden aber auch hier Kennzahlen veröffentl­icht. 433 sind es derzeit (Stand 14. April, 16.45 Uhr), sodass momentan von rund 240 Infizierte­n ausgegange­n werden kann, die noch nicht als genesen gelten. Diese Zahl nimmt seit Anfang April ab – und „könnte“ein weiterer Indiz dafür sein, dass die Maßnahmen greifen. Vorausgese­tzt, „dieser Trend“hält weiter an.

Beim Diagramm gilt es zu beachten: In der Statistik können nur jene Fälle erfasst sein, die mittels Tests entdeckt worden sind oder die einen eindeutige­n klinischen Befund aufweisen. Zwischen der Meldung durch die Ärzte und Labore an das Gesundheit­samt und der Übermittlu­ng der Fälle an die zuständige­n Landesbehö­rden und das Robert-Koch-Institut können einige Tage vergehen.

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