Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Daniel Gathof will Jugendliche aufs Rad holen
Mountainbikeprofi ruft kleinen Wettkampf ins Leben – Gemeinsam sollen Jugendliche 1900 Kilometer fahren
VOGT - Daniel Gathof hat derzeit viel Zeit zum Trainieren. Viel mehr, als er es in einer normalen Mountainbikesaison um diese Jahreszeit hätte. Der Profi hadert aber nicht mit der Situation, die er eh nicht ändern kann. Gathof versucht, das Beste daraus zu machen. Für sich. Aber auch für Kinder und Jugendliche, die er zur Bewegung animieren möchte.
Gathof kann für sich sogar etwas Positives aus der Corona-Krise und den Rennabsagen ziehen. „Wir haben jetzt gerade draußen sensationelle Trainingsbedingungen“, meint der Vogter. „Ich kann viel gezielter trainieren und das aufholen, was ich im Winter auch durch unseren Hausbau etwas versäumt habe.“Dazu glaubt Gathof, dass die Akzeptanz für Radfahrer durch die Krise steigt. „Viele fahren gerade mit dem Rad zur Arbeit und zum Einkaufen, weil sie sich nicht in einen Bus setzen wollen“, sagt Gathof. „Radfahren wird wieder populärer, für die Radindustrie ist die Krise vielleicht sogar ganz gut.“Daher blickt der Profi hoffnungsvoll in die Zukunft.
Die Gegenwart heißt aber vorerst: keine Wettkämpfe. Das vermisst einer, der seit 20 Jahren Rennen fährt. „Ich bin dennoch viel draußen und halte mich fit“, sagt Gathof. Mehr Sorgen bereiten ihm viele Kinder und Jugendliche. In Zeiten der Schulschließungen befürchtet der Vogter, dass einige Jugendliche viel zu viel Zeit vor Computern oder Smartphones verbringen. Deswegen hat sich Gathof mit Sponsoren und Partnern eine Art Wettkampf überlegt: „Cycling against Corona“. Startschuss ist am Sonntag, 19. April.
Gemeinsam sollen Jugendliche – eine Schulklasse, ein Jugendtreff – innerhalb von zwei Monaten (bis 19. Juni) 1900 Kilometer mit dem Fahrrad fahren. Das Angebot richtet sich an Jugendliche aus den Schulen im Landkreis Ravensburg (9. bis 13. Klasse) sowie von Jugendtreffs und Einrichtungen aus dem Landkreis Ravensburg. Gefahren wird als Mannschaft. „Ein Team kann eine Klasse sein oder klassen- und stufenübergreifend die Schüler einer Schule“, heißt es in der Ausschreibung. Maximal 25 Fahrer darf eine Mannschaft
haben. Die Art des Fahrrads ist egal – teilnehmen können Jugendliche mit dem Rennrad, dem Mountainbike oder dem Cityrad. „Und es spielt auch keine Rolle, ob man fünf Kilometer zum Einkaufen fährt oder eine 40-Kilometer-Trainingstour macht“, sagt Gathof.
Ein paar Bedingungen gibt es allerdings: Jeder Teilnehmer muss sich beim Onlineanbieter Strava per App anmelden und registrieren, dort müssen auch die Teams gegründet werden – alle mit dem Namen „TdC 2020 – jeweiliger Teamname“. Nur so können Gathof und seine Partner überprüfen, wie viele Kilometer tatsächlich zusammenkommen. Denn per App und per GPS werden die Touren ganz genau gespeichert. Und es muss für die Organisatoren einen festen Ansprechpartner pro Team geben.
Weil der sportliche Ehrgeiz der Jugendlichen geweckt werden soll, geht es auch um Preise. Die ersten zehn Mannschaften, die auf mindestens 1900 Kilometer kommen, bekommen nach den Ausgangsbeschränkungen Besuch von Daniel Gathof und erhalten jeweils ein kleines Geschenkeset. Hauptpreis für die Mannschaft mit den meisten Kilometern ist ein Trainingstag mit Gathof inklusive Grillparty. Platz zwei ist ein Kinoabend und 200 Euro Preisgeld, für das drittbeste Team gibt es 100 Euro. In den sozialen Netzwerken (#cyclingagainstcorona) wird es Infos zu „Cycling against Corona“sowie ein kleines Video geben.
Weitere Informationen zu den Spielregeln beantwortet Daniel Gathof per Mail:
info@danielgathof.de