Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bayerns Amateure sollen ab September wieder spielen
MÜNCHEN (dpa) - Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) macht sich in der Corona-Krise für eine Fortsetzung der Saison bei den Amateuren ab dem 1. September stark. Dies soll den Vereinen vorgeschlagen werden, sofern staatliche Vorgaben dies erlauben würden, erklärte BFV-Geschäftsführer Jürgen Igelspacher am Freitag bei einer Videokonferenz. Bis Sonntag will sich der Verband ein Meinungsbild der Vereine zu dieser konkreten Frage einholen.
Nach Aussage von BFV-Präsident Rainer Koch gebe es „keine Alternative“zu dem Vorschlag, der im Vorstand einstimmig gefasst worden sei. Im Fall eines Abbruchs oder einer Annullierung der Saison bestehe zum Beispiel ein Haftungsrisiko des Verbandes. Durch eine Fortführung der Spielzeit ab September soll indes unter anderem Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum geschaffen werden. „Wir wollen möglichst keine Entscheidungen am grünen Tisch“, sagte Koch. Man hoffe im Fall einer Saisonfortführung dann ab dem 1. Juli 2021 wieder auf einen Ablauf im normalen Rahmen. „Wer jetzt abbricht, zerschießt sich die Saison 2019/20“, mahnte Koch, und habe unter Umständen auch keine Planungssicherheit für die darauffolgende Spielzeit. Für den kommenden Mittwoch ist eine Vorstandssitzung geplant.
Der Verbandsvorschlag gilt nur für den Spielbetrieb bei Männern und Frauen von der Bayernliga abwärts. Der Jugendbereich müsse individualisierter betrachtet werden, sagte Koch. Der BFV hat in den vergangenen Wochen nach eigenen Angaben mehr als 5100 Vereinsfunktionäre im Freistaat persönlich kontaktiert. In mehr als 70 Videokonferenzen seien die bisherigen Entscheidungen erklärt und Meinungsbilder von der Basis eingeholt worden. Der BFV ist der größte der 21 Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund. Der Verband hat rund 4600 Vereine mit mehr als 1,6 Millionen Mitgliedern. Im Amateurspielbetrieb sind laut Verband gut 25 000 Mannschaften organisiert.