Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Moki macht die Welt ein bisschen bunter
Barbara Spieß aus Riedlingen bezaubert in Corona-Zeiten Altenheimbewohner
REGION - Die Corona-Pandemie trifft Senioren in Altenheimen besonders heftig. Die Türen sind wegen der Ansteckungsgefahr verschlossen. Familienangehörige dürfen nicht zu Besuch kommen. Da ist Clown Moki aus Riedlingen eine willkommene Abwechslung. Mit lustigen Späßen, großen Seifenblasen und fröhlicher Musik macht Barbara Spieß das Leben der alten Menschen ein bisschen bunter.
Barbara Spieß ist als Clown Moki in der Riedlinger Kulturszene keine Unbekannte. Mit ihren Späßen und komödiantischen Einfällen erheitert sie die Menschen um sich herum. Bei verkaufsoffenen Sonntagen, Messen oder sonstigen großen und auch kleinen Veranstaltungen ist sie mittendrin. So tritt sie momentan nicht nur vor Altenheimen auf, auch im Hof vor Hefeles Hofladen in Unlingen zeigt sie ihre Späße.
Senioren besucht sie schon lange – etwa die Bewohner des KonradManopp-Stifts
in Riedlingen. Dort kommt sie schon seit zehn Jahren einmal in der Woche hin. Seit Corona sind die Türen der Altenheime allerdings auch für Clowns abgesperrt. Aber Barbara Spieß fand eine Möglichkeit, die Senioren trotzdem zu besuchen. Sie stellt sich im Garten auf, pfeift auf ihrer Trillerpfeife und so wissen die Bewohner, wer draußen auf Publikum wartet.
Die Senioren versammeln sich an den Fenstern der Gemeinschaftsräume und schauen der Vorstellung im Garten zu. „Seifenblasen kann man auch durchs Fenster sehen“, sagt die Clownin. Zum Programm gehören Musik auf verschiedenen Musikinstrumenten – seit Neuestem auch ein großes rotes Herz und Gasluftballone. Die tragen einen Zettel mit der Adresse des Altenheimes. Vielleicht schickt der Finder die Karte zurück, wünscht sich die Clownin und denkt dabei auch an die Angestellten der Heime, die sich über die Grußbotschaften freuen würden.
Ihr Programm passt Clown Moki immer wieder an und arbeitet es um. So hoppelte sie an Ostern als Riesenhase durch den Garten des Hauses für Senioren in Langenenslingen, versteckte bunte Eier, um sich anschließend umzuziehen und die Verstecke als Clown Moki zu suchen. Eine Heidenspaß für die Senioren, zumal Anton Munding mit seinem Saxofon zur musikalischen Untermalung beitrug. Mit verschiedenen Fächern erzeugte Moki schillernde Seifenblasen, die von einem Windhauch davongetragen wurden.
Die gebürtige Berlinerin war bis Ende des vergangenen Jahres als Sozialpädagogin tätig und ist nun im Ruhestand. Ihr zweites Standbein ist die Clownerie, in der sie eine richtige Ausbildung gemacht hat. Weiterbildungen als Demenz- und KlinikClown folgten. So besuchte sie in den vergangenen Wochen die Senioren in Riedlingen, Bad Buchau und Langenenslingen, war in Biberach und in Eberhardzell. Die Senioren freuen die Auftritte sehr. „Sie winken und klatschen“, sagt Barbara Spieß, die mit ihren Auftritten in das Leben der Heimbewohner in einer nicht einfachen Zeit Freude und Abwechslung bringt.