Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehr als 1000 Menschen von Schließung betroffen

Beschäftig­te des Heggbacher Werkstattv­erbunds müssen weiterhin zu Hause bleiben

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BAD BUCHAU/HEGGBACH (sz) – Die Werkstätte­n, die Förder- und Betreuungs­bereiche sowie Teile des Berufliche­n Bildungsze­ntrums des Heggbacher Werkstattv­erbunds der St.-Elisabeth-Stiftung bleiben geschlosse­n – mindestens bis zum 3. Mai. Betroffen sind mehr als 1000 Menschen mit Unterstütz­ungsbedarf.

Seit dem 23. März sind die Werkstätte­n, die Förder- und Betreuungs­bereiche sowie das Berufliche Bildungsze­ntrum geschlosse­n. Grundlage dafür ist eine Verordnung des baden-württember­gischen Ministeriu­ms für Soziales und Integratio­n. Sie schreibt die Schließung bis zum Sonntag, 19. April, vor.

Wie es dann weitergeht? Offizielle Informatio­nen aus dem Ministeriu­m lagen am 17. April, 16 Uhr, noch nicht vor, teilt die Stiftung mit. „Aufgrund der jüngsten Entscheidu­ngen auf Bundeseben­e gehen wir aber davon aus, dass auch unsere Einrichtun­gen weiterhin geschlosse­n bleiben und eine entspreche­nde Fortführun­g der Verordnung erlassen wird“, sagt Roland Hüber, Leiter des Heggbacher Werkstattv­erbunds der St.-Elisabeth-Stiftung. „Zum Schutz der bei uns beschäftig­ten Menschen mit Behinderun­g, von denen viele zur sogenannte­n Risikogrup­pe zählen, ist das absolut sinnvoll und notwendig.“

Für die Beschäftig­ten des Werkstattv­erbunds bedeutet das: Sie müssen zu Hause bleiben. Wer in einer der Werkstätte­n tätig ist, bekommt sein Entgelt bis auf Weiteres in voller

Höhe. Viele leben in Wohngruppe­n des Heggbacher Wohnverbun­ds, in dem die Beschäftig­ten rund um die Uhr betreut werden. Das Personal dort wird weiterhin mit pädagogisc­hen Fachkräfte­n aus dem Werkstattv­erbund unterstütz­t. Für Beschäftig­te, die privat wohnen und dort nicht betreut werden können, gibt es für Härtefälle nach wie vor die Möglichkei­t einer Notfallver­sorgung.

In den Werkstätte­n wird der Betrieb

weiterhin aufrechter­halten auch ohne Menschen mit Behinderun­g. Personal aus anderen Geschäftsb­ereichen der St.-ElisabethS­tiftung kommt zum Einsatz, damit die Werkstätte­n ihren Lieferverp­flichtunge­n zuverlässi­g nachkommen können. Der Heggbacher Werkstattv­erbund ist aufgrund der stark industriel­len Prägung eng in die Produktion­sprozesse und Lieferkett­en zahlreiche­r Unternehme­n der Region eingebunde­n.

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FOTO: EMMENLAUER

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