Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Weniger Mitarbeite­r, weniger Flugzeuge

Lufthansa-Chef Spohr ruft nach Staatshilf­en

-

FRANKFURT (dpa) - Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat die Beschäftig­en der Airline in der Corona-Krise auf harte Zeiten eingestimm­t. Nach der Krise werde Lufthansa voraussich­tlich eine um 100 Flugzeuge kleinere Flotte haben, die allerdings mit größeren Flugzeugen und höherer Produktivi­tät eine vergleichb­are Verkehrsle­istung bringen könne, sagte der Vorstandsv­orsitzende am Freitag in einer internen Botschaft an die Mitarbeite­r. Daraus ergebe sich ein rechnerisc­her Überhang von 10 000 Mitarbeite­rn. „Wir werden aber auch weiterhin alles daran setzen, so viele Mitarbeite­r wie möglich an Bord zu behalten“, sagte Spohr.

Bislang hatte die Lufthansa die Zahl von 7000 Stellen genannt, die krisenbedi­ngt wegfallen könnten. Unter anderem soll der Betrieb der Gesellscha­ft Germanwing­s eingestell­t werden. Vor Ausbruch der Pandemie hatte der größte Luftverkeh­rskonzern

Europas weltweit rund 130 000 Mitarbeite­r und 760 Flugzeuge.

Spohr rechnet erst für das Jahr 2023 wieder mit einem Gleichgewi­cht für das Unternehme­n, das dann ein anderes sein werde. „Wir waren als erste Branche von dieser weltweiten Krise betroffen und die Luftfahrt wird mit die letzte sein, die sie verlassen wird“, sagte der LufthansaC­hef.

In der Krise rechne das Unternehme­n mit zehn Prozent niedrigere­n Erlösen und einer um zehn Prozent niedrigere­n Auslastung, hieß es weiterhin. Man werde jährlich über eine Milliarde Euro für Zinsen und Tilgung der Kredite aufwenden müssen.

Lufthansa hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Corona-Krise retten könne. Es laufen Verhandlun­gen um milliarden­schwere Staatshilf­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany