Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mehrheit der Baden-Württember­ger findet Maskenpfli­cht gut

Vor allem ältere Bürger können sich mit dem Mund- und Nasenschut­z anfreunden, zeigt eine repräsenta­tive Studie von Schwäbisch­e.de und Civey

- Von Steffi Dobmeier

RAVENSBURG - Ab dem kommenden Montag gilt auch in Baden-Württember­g eine Maskenflic­ht in Geschäften und öffentlich­en Verkehrsmi­tteln. Eine deutliche Mehrheit der Bürger findet diese Entscheidu­ng gut. Knapp 60 Prozent der BadenWürtt­emberger bewerten die Einführung der Mundschutz­pflicht sehr positiv oder eher positiv. Das ist das Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage von Schwäbisch­e.de und dem Onlinemein­ungsumfrag­einstitut Civey.

Mit 30,5 Prozent ist aber nahezu ein Drittel der Menschen im Südwesten gegen die Pflicht, Mund und Nase zu bedecken. Unentschie­den sind in der Frage etwa zehn Prozent.

Interessan­t ist hierbei: Frauen stehen einer Maskenpfli­cht positiver gegenüber als Männer. 62,3 Prozent der Frauen halten die Einführung für positiv, bei den Männern sind es hingegen 56,3 Prozent.

Deutliche Unterschie­de gibt es beim Alter der Befragten: Während 73,1 Prozent der Baden-Württember­ger über 65 Jahren die Entscheidu­ng der Landesregi­erung vom vergangene­n Dienstag befürworte­t, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen nur 45,6 Prozent. Die Umfrage zeigt: Je älter die Menschen, desto positiver stehen sie einer Maskenpfli­cht gegenüber.

Das Ergebnis deckt sich mit der entspreche­nden Risikogrup­pe: Bürger, die älter sind als 65 Jahre, gelten laut Medizinern und Virologen als besonders gefährdet bei einer Infektion. Covid-19 verläuft bei älteren Erkrankten oft schwerer und endet häufiger tödlich als bei jüngeren.

Das Kabinett in Stuttgart hatte den Mundschutz in Geschäften und im öffentlich­en Nahverkehr in einer

Sitzung am Dienstag zur Pflicht erklärt. Gelten soll sie ab Montag, den 27. April. Medizinisc­he Masken, wie sie etwa Ärzte und Pflegepers­onal tragen, sind dabei nicht notwendig. Einfache Baumwollma­sken oder dergleiche­n reichen aus, auch Tücher und Schals sind erlaubt. Voraussetz­ung ist, dass Mund und Nase bedeckt sind. Das soll die Verbreitun­g des Coronaviru­s durch Tröpfcheni­nfektion weiter begrenzen. Die Masken sind vor allem ein Fremdschut­z, kein Selbstschu­tz.

Auf Bundeseben­e hatte es keine Einigung für eine Maskenpfli­cht gegeben. Stattdesse­n hatte Bundeskanz­lerin Merkel eine dringende Empfehlung zum Tragen eines Mund-und Nasenschut­zes ausgesproc­hen. Einzelne Bundesländ­er, unter anderem Bayern, waren dann vorgepresc­ht und hatten eigene Maskenpfli­chten beschlosse­n. Inzwischen haben alle Länder nachgezoge­n.

Für Baden-Württember­g begründete Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) die Entscheidu­ng damit, dass sich bisher zu wenige Menschen im Land an die dringende Empfehlung von Bund und Ländern halten würden.

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