Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Plappersto­rch

- Meint der Plappersto­rch

Meine Augen haben sich ja von oben an das fast menschenle­ere Riedlingen gewöhnt, aber auch daran, dass die versprengt­en Menschen nicht einfach im Bäckerlade­n verschwind­en, sondern davor stehen bleiben und Schlangen in genau 1,50 Meter Abstand voneinande­r bilden. Seit dieser Woche auch vor den anderen Einzelhänd­lern. Andere Störche hatten für Ende Juli wieder eine volle Stadt erwartet. Ich habe ihnen gleich geklappert, dass auch aus dem Stadtfest nichts wird. So kommt es jetzt auch offiziell.

Die Riedlinger wirken aus einem weiteren Grund gedrückt: Sie werden ihr Feinschmec­ker-Restaurant verlieren. Der „Rosengarte­n“schließt; den letzten Ausschlag gab Corona. Die Tragweite für unsere kleine Stadt schätzen Riedlinger hoch ein, schließlic­h dürfet ihnen der Gourmettem­pel doch ein überregion­ales Publikum eingebrach­t haben. Ich persönlich kann da nicht so richtig mitreden. Ich gehöre ja eher zu den Gourmands. Soll ich aufzählen, wovon ich mich ernähre? Lass’ ich mal lieber!

Immer mal wieder sieht man jetzt einige wichtige Damen und Herren fast gleichzeit­ig in gebührende­m Abstand voneinande­r in Hallen gehen. Statt im Rathaus schauen sie dann dort dem jeweiligen Bürgermeis­ter, der ebenfalls kommt, auf die Finger, wie man mir sagte – ich kann ja von oben nur schräg reinsehen.

Ich kann nur das eine oder andere Ergebnis vorausplap­pern. Zum Beispiel neun weitere parkende Autos in der Weilerstra­ße. Und den Riedlinger Hauptamtsl­eiter werde ich künftig aus der Luft genauer sehen können: Er wird nämlich höher eingestuft werden,

GGGG

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