Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Apotheken
Tag mit Lohnfortzahlung wurde. Warum dies so war, erklärt die Riedlinger Zeitung damals so: „Das Bürgertum im Verein mit der christlich-nationalen Arbeiterschaft ist nicht gewillt, für die Ziele der Sozialdemokratie am 1. Mai zu demonstrieren (…) Der Arbeiter solle nicht nur als Objekt, sondern als Subjekt der Produktion gesehen werden. (…) Wir wollen eine Ordnung, die den Menschen in den Mittelpunkt des Wirtschaftslebens stellt. Erreicht wurden seit der Novemberrevolution 1918 demokratische Verhältnisse und für die Arbeiterschaft der 8Stundentag.“Am 3. Mai 1919 wurde gemeldet: „Der 1. Mai ist ruhig und programmäßig verlaufen.“
Einigten sich so die tragenden Parteien der Weimarer Republik, SPD und Zentrum, während 14 Jahren
nicht auf die Lohnfortzahlung am 1. Mai, kaperten dann 1933 die Nazis diese Idee aus der Arbeiterbewegung. Erst riefen sie den „Tag der nationalen Arbeit“aus, und tags darauf zerschlugen sie die Gewerkschaften.
Der 1. Mai als gesetzlicher Feiertag lebte nach der Befreiung in der Bundesrepublik fort, in der kommunistischen DDR sowieso. Er ist aber auch ein katholischer Feiertag. Zu dem Geschehen in den USA ab 1886 schrieb Papst Leo XIII. eine Enzyklika, also ein Lehrschreiben. Darin bekräftigte er, dass „die Proletarier, die Arbeiter und alle Menschen in bescheidenen Lebensverhältnissen ein Anrecht auf die Hilfe des heiligen Josef haben“. Der Begründer der katholischen Soziallehre erkannte die „Würde der menschlichen Arbeit“als ein Recht an. Seit 1955 nun ist der 1. Mai katholischerseits „Josef dem Arbeiter“gewidmet. Schon lang davor wurde der Nazarener Zimmermann in der kirchlichen Kunst mit entsprechenden Attributen dargestellt. Josef war der Verlobte der Gottesmutter Maria, der der ganze Monat Mai in der katholischen Frömmigkeit besonders gewidmet ist.
Zufällig auf den 1. Mai fällt 1884 eine andere Riedlinger Geschichte: Die Kleinkinderschule wurde nach einer Initiative des Geometers Adolf Jaisle eröffnet. Schüler mussten mindestens drei Jahre alt sein. Als Schulgeld wurde pro Kind und Monat auf 40 Pfennig festgelegt.
Fehlt noch, was den „Gesellen beim Maien setzen“im „Hirsch“gereicht wurde: mindestens eine Maß, also 1,5 Liter, Bier und ein Vesper.
Apotheken-Notdienstfinder, Festnetz: 0800/ 0022833 (kostenfrei), Handy: 22833 (max. 69 ct/Min), www.apotheken.de
Bad Saulgau
Antonius-Apotheke, Oberamteistr. 1, 07581/7301, Fr. 8.30-Sa. 8.30 Uhr
Zwiefalten
Kloster-Apotheke, Hauptstr. 8, 07373/ 2879, Do. 8.30-Fr. 8.30 Uhr
Riedlingen