Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Aktuell fünf nachgewiesene Corona-Fälle in Bad Buchau
Bürgermeister Peter Diesch gibt im Rat die Zahlen bekannt
BAD BUCHAU - Sieben Personen aus Bad Buchau befinden sich derzeit in Quarantäne; davon sind fünf positiv auf Covid-19 getestet worden, bei den beiden anderen handelt es sich um Kontaktpersonen. Bürgermeister Peter Diesch gab in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats die aktuellen Corona-Zahlen für Bad Buchau bekannt. Dabei musste er auch von zwei Todesfällen in Zusammenhang mit dem Coronavirus berichten.
Beide Verstorbene hätten ein hohes Lebensalter erreicht und litten unter Vorerkrankungen, so Bürgermeister Diesch in der Sitzung, die coronabedingt in die Turnhalle der Federseeschule verlegt wurde. Ob sie also an oder mit Covid-19 starben, ließe sich nicht sagen, so Diesch. „Zum Zeitpunkt ihres Todes waren sie aber corona-positiv.“Inzwischen erhöht sich jedoch auch die Anzahl der Genesenen. Insgesamt sind in Bad Buchau bislang 18 Personen positiv auf Covid-19 getestet worden.
Die Corona-Krise bestimme auch die Arbeit in der Verwaltung, so Diesch weiter. Im öffentlichen Dienst seien die Mitarbeiter von Kurzarbeit ausgenommen und arbeiteten „alle am Anschlag“. Auch die Erzieherinnen, derzeit nur in der Notbetreuung eingesetzt, seien sich nicht zu schade, den Kindergarten zu putzen und den Garten herzurichten. Außerdem beschäftige sich die Verwaltung mit den vielen neuen Verordnungen zur Eindämmung der Pandemie. Aktuell stehe schon die nächste Neuerung an: Die Landesregierung sei dabei, öffentliche Ratssitzungen per Videokonferenz zu ermöglichen. Dagegen gab es bisher rechtliche Bedenken. Doch nun werde nach Wegen gesucht, wie trotzdem der Öffentlichkeitsgrundsatz gewahrt werden könne. Bisher habe er Videokonferenzen aus dem Buchauer Rat nie für möglich gehalten, sagte Diesch. „Aber ich habe mir in den letzten Wochen abgewöhnt, ,nie’ zu sagen.“
Völlig undenkbar war es bislang wohl auch, das Adelindis-Kinderund Heimatfest ausfallen zu lassen. Doch die Corona-Verordnung untersagt Großveranstaltungen, weshalb die Höhepunkte unter den Veranstaltungen des 1250-Jahre-Stadtjubiläums nicht länger in Frage kommen (SZ berichtete). Für das Adelindisfest regte Diesch an, das nächste Jahr, konkret den 2. bis 5. Juli 2021, in den Blick zu nehmen; eine Verschiebung wäre wohl auch für das Stadtjubiläum insgesamt sinnvoll, stellte Diesch zur Diskussion.
Beide Vorschläge fanden im Gemeinderat Anklang. Stefan Feurle erkundigte sich, ob dieser neue Rhythmus für das Adelindisfest beibehalten werden könne, was Diesch als „dankbare Option“bezeichnete, um künftig eine Überschneidung mit den Fußball-Weltund -Europa-Meisterschaften zu vermeiden. Bisher fand das Fest traditionell in den geraden Jahren statt. Das komplette Stadtjubiläum zu verschieben, könnte laut Feurle „ein lustiger Gag“sein, eine „1251Jahr-Feier“. Tatsächlich stecke in einem solchen Gag auch ein Fünkchen Wahrheit, so Diesch: „In den Urkunden zur Stadtgründung steht nicht ,in’, sondern ,um das Jahr 750’.“Sowohl Stefan Konrad als auch Marc Rothenhäusler sprachen sich dafür aus, sämtliche Veranstaltungen des Jubiläums aufs nächste Jahr zu verschieben.
Wohl bis nächstes Jahr müssen auch die Buchauer Kinder auf ihre gewohnte Unterhaltung in den großen Ferien warten: Das Sommerferienprogramm fällt aus. Und ob das Freibad diese Saison öffnen könne, sei ungewiss, so Diesch: „Wir hoffen es.“