Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bad Buchau kommt ans schnelle Netz
Baumaßnahmen für Breitband befinden sich auf Zielgeraden – Arbeiten sollen bis in zwei Wochen abgeschlossen sein
BAD BUCHAU - Im ganzen Landkreis Biberach wird derzeit die Breitbandinfrastruktur ausgebaut – und das ist auch in Bad Buchau nicht zu übersehen. Seit Anfang April sind vermehrt die rot-weißen Absperrungen an den verschieden Baustellen, überwiegend im Stadtteil Kappel, zu sehen. In etwa zwei Wochen will die Firma Leonhard Weiss mit der Erdverlegung der Mikrorohrbündel in Bad Buchau fertig sein.
Schon im vergangenen Jahr wurde die sogenannte Backbone-Datenleitung und die Verteilerstation (POPs – Point of Presents) am Stadtrand in der Schussenrieder Straße eingebaut. Für die zunehmende Vernetzung und den Austausch von Daten ist eine spezielle Infrastruktur erforderlich. Eine dieser Infrastrukturen ist das Backbone-Netz. Dieses Netz bildet das Rückgrat (englisch: „backbone“) moderner Telekommunikationsnetze; die schnelle Datenübertragungsrate mit Glasfaserkabeln macht das Backbone-Netz zu einem Hochleistungsnetz.
Von der Schussenrieder Straße aus wurden nun entlang des Möwenwegs, am Sportplatz vorbei bis zum Anschlusspunkt beim Spielplatz jeweils drei vorkonfigurierte Mikrorohrbündel mit silikonbeschichteten
Mikrorohren mit einer Spülbohrung eingebracht. Bei der Spülbohrung braucht nicht die ganze Strecke aufgebaggert werden, sondern nur einige Punkte im Abstand von ein paar hundert Metern, von denen aus dann die Leitungen unterirdisch durchgeschossen werden. In offener Bauweise mit Bagger, aber teilweise auch mit Spülbohrungen, wurde die Leitung weiter über die Riedlinger Straße
bis zum nächsten Verteiler-Anschlusspunkt an der Allmannsweiler Straße geführt. Allerdings ist trotz einem Bagger viel Handarbeit mit Pickel und Schaufel notwendig, da immer wieder vorhandene Stromkabel oder sonstige Versorgungsleitungen zu beachten sind.
Weitere Leitungen führen dann über die Forststraße, Kapellen- und Unterbachstraße, vorbei an der Firma
Kessler bis zum Anschlusspunkt im neuen Gewerbegebiet „An der Riedlinger Straße“. Beim Feuerwehrgerätehaus hat die Baufirma ihren Lagerplatz aufgeschlagen. Dort sind dann auch die großen Kabeltrommeln mit bis zu 1500 Meter der Mehrfach-Rohrbündel Novosplit Plus gelagert. Die verschiedenfarbigen Kabelstränge mit einem Durchmesser von etwa sechs Zentimeter, enthalten wiederum bis zu zwölf der Kunststoff- Leerrohre mit zehn Millimeter oder auch nur vier mit 20 Millimeter Durchmesser. In diese Mikrorohre können später je nach Durchmesser bis zu 30 der eigentlichen Daten-Mikro-Glasfaserkabel mit Druckluft bis zu 2,5 Kilometer weit eingeblasen werden; dies aber erst wenn die Erdverlegung komplett abgeschlossen ist und die Rohrbündelleitungen untereinander verbunden sind.