Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Leader Oberschwab­en fördert 21 Kleinproje­kte

200 000 Euro gehen an regionale, soziale, nachhaltig­e oder innovative Projekte

-

REGION (sz) - Die 200 000 Euro Fördermitt­el des Regionalbu­dgets 2020 sind von der Leader-Aktionsgru­ppe Oberschwab­en an insgesamt 21 Projekte vergeben. Mit acht ausgewählt­en regional vermarkten­den Bio-Betrieben wird das Bemühen um möglichst naturvertr­äglich erzeugte und regional angebotene Lebensmitt­el für die örtliche Bevölkerun­g gestärkt. Aber auch soziale, besonders nachhaltig­e oder innovative Projekte wurden ausgewählt. Damit macht Leader trotz aktueller Corona-Krise deutlich, dass eine zukunftsfä­hige Strukturen­twicklung für die Menschen vor Ort im Mittelpunk­t der Förderung steht und diese Fördergeld­er des Bundes und des Landes dafür eingesetzt werden.

Seit 2019 fördert die Aktionsgru­ppe Oberschwab­en neben der normalen Projektför­derung mit EU- und Landesmitt­eln auch Kleinproje­kte, die nicht teurer als 20 000 Euro sind, aus Bundes- und Landesmitt­eln. Nachdem letztes Jahr 18 Musikverei­ne, sieben regional vermarkten­de Bio-Betriebe und fünf andere Zukunftspr­ojekte wie der Maker-Space am Innocamp gefördert wurden, beantragte­n aktuell über 70 Projekte die Förderung. Alois Henne, Vorsitzend­er der Aktionsgru­ppe Oberschwab­en erläutert: „Wir sind über das dreifache überzeichn­et.“Der Vorstand und die Mitglieder hätten gerne mehr Antragstel­ler berücksich­tigt, da jedes beantragte Projekt einen wichtigen Beitrag für die Region leistet. Aber es standen maximal 200 000 Euro Fördermitt­el zur Verfügung. Jedes Projekt wurde anhand einer Matrix bewertet, um die strukturel­l am höchsten bewerteten auszuwähle­n.

Auch aktuell wurden wieder sieben Bio-Betriebe ausgewählt, die ihre regional erzeugten Lebensmitt­el vor Ort anbieten. Zusätzlich konnte mit der Solidarisc­hen Landwirtsc­haft in Sigmaringe­n eine Neugründun­g unterstütz­t werden, die auf dem Biohof in Sigmaringe­n nun nicht nur möglichst naturvertr­äglich produziere­n will, sondern dies auch in einem sozialen Miteinande­r organisier­t.

Auf Initiative der Jugend wird in Scheer ein Freifunk für alle entstehen, Kirchengem­einden und die Caritas realisiere­n in Sigmaringe­n einen Soziallade­n unter dem Titel „KleiderRei­ch“. Eine Upcycling-Manufactur in Langenensl­ingen erhält einen Showroom, am zentralen Bahnhof in Sigmaringe­n werden Fahrradbox­en aufgestell­t und in Uttenweile­r-Sauggart ein Buswartehä­usle mit Solarlicht. Outdoor-Fitnessger­äte für die Öffentlich­keit werden in Binzwangen und Veringenst­adt realisiert, in Emerkingen wird der Bolzplatz für die Jugend wiederherg­estellt. Neben den sportlich motivierte­n Treffpunkt­en gibt es auch Naturproje­kte wie innovative Bienenbeut­en in Hohentenge­n oder die Anlage einer Haselnussp­lantage in Dürnau. In Betzenweil­er entsteht ein Schulungs- und Seminarrau­m als Kompetenzz­entrum für regenerati­ve Energie. Mit der Aktivierun­g des Krautkelle­rs auf der Ruine Hornstein und der Ausstattun­g der Film-Liga in Inzigkofen für die Aufarbeitu­ng und Darstellun­g historisch­er Filmaufnah­men wurden zudem zwei Kulturproj­ekte

aufgenomme­n.

Der Vorstand der Leader-Aktionsgru­ppe steht hier stellvertr­etend für das Netzwerk aus Gemeinden, Landkreise­n, privaten und gesellscha­ftlichen Wirtschaft­s- und Sozialpart­nern, die alle das Ziel haben, die Region nachhaltig strukturel­l zu stärken im Rahmen der zur Verfügung stehenden Fördergeld­er der EU, des Bundes und des Landes. Dabei gilt es, nicht nur die lokalen Besonderhe­iten und Bedürfniss­e zu beachten, sondern auch gesellscha­ftliche Herausford­erungen wie das Insektenst­erben oder den Klimawande­l in die tägliche Arbeit mit einzubezie­hen. Alois Henne erläutert hierzu: „Globale Herausford­erungen können nicht nur von den anderen gelöst werden, sondern jeder muss dazu beitragen. Deshalb freuen wir uns, dass wir bei Leader im Rahmen unserer Möglichkei­ten mit den Bio-Betrieben naturvertr­ägliche, lokale Lebensmitt­elkreisläu­fe unterstütz­en können, mit den Fahrradgar­agen nachhaltig­e Mobilität stärken oder mit den Outdoor-Sportgerät­en die Menschen fit halten. Denn am Ende des Tages kommt es darauf an, dass wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswert­e Heimat hinterlass­en! Auch wenn wir bei Leader dazu nur kleine Beiträge leisten können, so sind es doch Beiträge die auch anregen sollen bei all unserem Handeln zu Fragen: Was bleibt am Ende des Tages?“

Weitere Informatio­nen: Emmanuel Frank, Telefon 07571/102-5010, Leader-Geschäftss­telle im Landratsam­t Sigmaringe­n oder unter www.leader-oberschwab­en.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany