Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kritik am Arbeitgeber ist kein Kündigungsgrund
entpuppen sich in der Corona-Krise als widerstandsfähiger als andere, schlussfolgert die Rating-Agentur.
Die Ursache, warum nachhaltige Strategien besser als der Markt laufen können, sieht Gregor Frankenhauser in der Struktur und den Geschäftsmodellen nachhaltig ausgerichteter Unternehmen. „Hier sind häufiger strukturelle Gewinner der Krise zu finden, zumindest aber Unternehmen, die geringere Verschuldungsgrade aufweisen und eine höhere Liquidität haben“, sagt der Kundenbetreuer der Bethmann Bank in Oberschwaben. Zudem werde automatisch der gesamte Energiebereich gemieden, der durch die Krise am Ölmarkt stark unter Druck gekommen ist. Wie sich eine solche Ausrichtung auf die Performance eines Wertpapierdepots niederschlagen kann, rechnet Frankenhauser anhand des hauseigenen Ansatzes vor. Die Vermögensverwaltung der Bethmann Bank hatte in den ersten vier Monaten des Jahres mit minus 2,44 Prozent bei ihrer sicherheitsorientierten Strategie und minus 6,66 Prozent bei ihrer risikofreudigsten Ausprägung die Verluste deutlich in Grenzen halten können – alles vor Kosten und Steuern.
Der Aufbau eines nachhaltigen Portfolios erfolgt in der Regel in zwei Stufen. Zunächst werden die Aktien einer Nachhaltigkeitsanalyse unterzogen, bei der ökologische (ecological = E), sozial-gesellschaftliche Aspekte (social = S) wie etwa der Umgang mit Mitarbeitern sowie Aspekte der guten Unternehmensführung (Governance = G) analysiert werden. Diese drei Bereiche bilden die sogenannten ESG-Kriterien ab. Darüber hinaus gelten Atomkraftwerke, Kohleproduktion, die Spekulation mit Grundnahrungsmitteln oder die Produktion von Landminen vielfach ohnehin als Ausschlusskriterien. In einem zweiten Schritt werden die wirtschaftlichen Zahlen der Aktiengesellschaften unter die Lupe genommen. Auf diese Weise gelangen nur Papiere ins Portfolio, die erfolgreich einer ganzheitlichen Analyse unterzogen wurden und als besonders gutes Investment eingeschätzt werden. Damit bilden diese Anlageprodukte in der Regel innovative und für zukünftige Herausforderungen gut aufgestellte Unternehmen ab.
Vor diesem Hintergrund ist Schadow vom LBBW Research davon überzeugt, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten auch nach Corona weiter steigen wird – nicht zuletzt auch aufgrund des politischen und gesellschaftlichen Drucks. Dabei werde laut Frankenhauser von der Bethmann Bank nicht nur die Wertentwicklung im Fokus stehen, sondern auch die besseren, sogenannten nicht finanziellen Returns in den Bereichen der Ökologie, der sozialen Verantwortung und der guten Unternehmensführung.
DÜSSELDORF/BERLIN (dpa) - Wenn ein Mitarbeiter Kritik am Arbeitgeber äußert, ist das noch kein Grund für eine Kündigung. Das gilt im Einzelfall auch dann, wenn die Kritik eine Dienstaufsichtsbeschwerde mit massiven Vorwürfen an die Personalabteilung ist. Das entschied das Landesarbeitsgericht Düsseldorf (Az.: 8 Sa 483/19), informiert die Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins.
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