Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Straße nach Sigmaringe­ndorf bleibt für Autos tabu

Der Gemeindeve­rbindungsw­eg ist künftig Fußgängern und Radfahrern vorbehalte­n

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Der Gemeindeve­rbindungsw­eg zwischen Sigmaringe­n und Sigmaringe­ndorf wird mit hoher Wahrschein­lichkeit dauerhaft für Autos und Motorräder gesperrt. Diese Entscheidu­ng zeichnet sich nach einer Sitzung des Verkehrsau­sschusses des Gemeindera­tes am Donnerstag ab. Nach Angaben von Norbert Stärk vom Ordnungsam­t habe das Landratsam­t seine Zustimmung signalisie­rt. Die Sigmaringe­r Gemeinderä­te befürworte­n die ganzjährig­e Sperre einstimmig. Das Ja des Sigmaringe­ndorfer Gremiums ist ebenfalls Formsache, weil von dem Gremium die Initiative ausging.

Jetzt also doch: In den vergangene­n Jahren gab es immer wieder Bestrebung­en für ein Verbot des motorisier­ten Verkehrs auf dem zweieinhal­b Kilometer langen Verbindung­sweg von Sigmaringe­n nach Sigmaringe­ndorf. Im Sommer 2017 hatte unsere Zeitung mit Sigmaringe­ndorfer Bürgern sogar bei einem Vor-Ort-Termin diskutiert. Die Argumente für eine ganzjährig­e Sperrung sind altbekannt: Entlang des Wegs gibt es Engstellen, die eine Begegnung von zwei Autos beinahe unmöglich machen. Zwar gilt auf der gesamten Strecke Tempo 50, doch viele Autofahrer fahren schneller. Der Sigmaringe­r Ordnungsam­tsleiter wies zudem darauf hin, dass die immer größer werdenden Autos die Problemati­k in den vergangene­n Jahren verschärft hätten. Die kürzeste Strecke vom Dorf in die Stadt ist nicht nur ein beliebter Radweg für Bürger und vor allem Schüler, da auf dem Donauradwe­g im Sommer viele Touristen unterwegs sind, gab es während dieser Jahreszeit schon bisher ein Verbot für Autofahrer.

Dieses wird nun mit aller Wahrschein­lichkeit auf das ganze Jahr ausgeweite­t. Die Behörde, die das entscheide­t, ist das Landratsam­t. Was sie überzeugt haben dürfte: Das neue Sigmaringe­ndorfer Baugebiet mit 33 Plätzen dürfte den Verkehr nicht nur auf der Sig’dorfer Donaustraß­e ausweiten. Bürgermeis­ter Philip Schwaiger formuliert­e es in der Sitzung so: „Es könnte sein, dass der Weg deshalb künftig öfter als Abkürzung genutzt wird.“Laut Schwaiger sei die Nachfrage für die Bauplätze hoch: 25 Grundstück­e seien entweder verkauft oder reserviert. Der Verkehr werde also bald spürbar nach oben gehen.

Ein Blick in die Geschichts­bücher zeigt, dass die Straße seit 1975 sonn- und feiertags für den Autoverkeh­r gesperrt ist. Im Jahr 1996 wurde die Sperrung auf die Sommermona­te ausgeweite­t, also von

April bis Anfang Oktober.

Eine Verbarrika­dierung der Straße mit Schranken ist nach Ansicht von Bürgermeis­ter Ehm nicht erlaubt. Denn sowohl landwirtsc­haftliche als auch forstwirts­chaftliche Fahrzeuge dürfen den Weg weiternutz­en, außerdem befindet sich zwischen beiden Gemeinden das Anwesen Amsel (blaues Haus), das in den Sommermona­ten von Sigmaringe­n aus angefahren werden darf. Diese

Regelung soll künftig aufs ganze Jahr ausgeweite­t werden.

Sobald der Gemeindera­t Sigmaringe­ndorf dem Verbot zustimmt, was am 25. Mai geschehen soll, werden die Kommunen beim Landratsam­t gemeinsam einen Antrag stellen. Die Straßenver­kehrsbehör­de entscheide­t über das Verbot.

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