Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Es gibt wieder Musikunterricht – aber nur einzeln
Einzelunterricht wieder möglich, nur Bläser und Sänger üben noch daheim
RIEDLINGEN - Ab dieser Woche kann auch in der Conrad Graf-Musikschule in Riedlingen wieder Präsenz-Unterricht stattfinden. Jungen, Mädchen und Erwachsene, die Klavier-, Keyboard-, Gitarren- und Schlagzeugunterricht erhalten oder ein Streichinstrument erlernen, dürfen wieder in die Unterrichtsräume in der Schulgasse 9 kommen. Ihre Lehrer werden sie benachrichtigen und auch regeln, wie der Unterricht gestemmt wird, zumal nur Einzelunterricht stattfinden kann.
Doch es gibt einige Wermutstropfen: Die Bläser müssen sich weiterhin mit dem digitalen Unterricht per Skype oder anderen Diensten begnügen. Noch ist es nicht erlaubt, dass sie in den Schulräumen üben. Auch die Gesangsschüler bleiben vorläufig vom Präsenzunterricht ausgesperrt. Sollten auch sie wieder den lange ersehnten Unterricht erhalten können, werden Plexiglas-Trennwände Lehrer und Schüler schützen.
An Außenstellen kein Unterricht
Schulleiter Reinhold Gruber tut besonders weh, dass an Außenorten kein Unterricht stattfinden kann. Die ansonsten von den Gemeinden jeweils zur Verfügung gestellten Gebäude bleiben für die Musikschüler zu, bedauert er, bietet aber an, dass die betroffenen Schüler und Schülerinnen sich mit ihren Lehrern und
Lehrerinnen in Verbindung setzen sollen, wenn sie Unterricht in Riedlingen erhalten wollen. Gruber fürchtet überdies um die so erfolgreich angelaufenen Kooperationen mit dem Riedlinger Modell an der Joseph-Christian-Schule oder der Bläserklasse in Ertingen. Er hofft, dass bei dem Einhalten von Hygiene-Regeln und Räumen, die vorhanden und groß genug sind, auch mit ihnen wieder gestartet werden kann.
Nicht zu denken ist aktuell an die musikalische Früherziehung zum
Beispiel in den Kindergärten.
Regeln aufgestellt
Für den Musikunterricht im Riedlinger Schulgebäude ist der Verein gut gerüstet und hat eine ganze Reihe von Regeln aufgestellt, damit Vorgaben und Hygiene-Maßnahmen gewährleistet sind. So empfängt alle Schülerinnen und Schüler gleich nach der Tür ein Desinfektionsspender, den es zu nutzen gilt. Im Flur und Treppenhaus ist das Tragen von Mund- und Nasenschutz Pflicht, während des Unterrichts wird er empfohlen. Ist es ansonsten gute Sitte, sich zumindest zuzunicken, wenn man sich begegnet, so gilt in diesen Corona-Zeiten bei den jeweils rechts Gehenden den Kopf nach rechts zu drehen, um sich auszuweichen. Das ausgiebige Händewaschen mit Seife ist den Kindern in den vergangenen Wochen in Fleisch und Blut übergegangen und steht auch vor dem Musikunterricht auf dem Stundenplan. Gewartet wird im Flur, bis der Lehrer die Tür zum Schulraum öffnet. An die
Eltern wird der Wunsch gerichtet, ihre Kinder nicht ins Gebäude zu begleiten, sondern sich an der Haustür von ihnen zu verabschieden und sie dort wieder in Empfang zu nehmen.
Dank an Eltern und Schüler
Klar ist für Musikschulleiter Reinhold Gruber und den Vorsitzenden des Conrad Graf-Musikschul-Vereins Werner Blank: Bei minderjährigen Kindern mit relevanten Vorerkrankungen entscheiden die Erziehungsberechtigten, ob der Präsenzunterricht wahrgenommen wird. Gleiches gilt auch, wenn im Haushalt Personen leben, die einer Risikogruppe angehören.
Der Dank beider gilt den Eltern und Schülern für das Verständnis und die Kooperationsbereitschaft. Viel Einsatz gebracht haben auch die Lehrer und Lehrerinnen, die sich bemüht haben, ihre Schülerinnen und Schüler digital zum Üben anzuregen und musikalisch weiterzubringen und sich jetzt freuen, ihnen wieder persönlich begegnen zu dürfen, wenn auch ohne Handschlag und in gebührendem Abstand.
Verschlossen bleibt zunächst noch die Tür des Büros. Während der Sprechzeiten – montags bis freitags von 8.30 bis 11.30 Uhr, donnerstags zusätzlich von 16 bis 18 Uhr - sind die Mitarbeiterinnen jedoch telefonisch unter der Nummer 07371/7612 erreichbar und können bei Bedarf einen Termin vereinbaren.