Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Man würde nur 34 Sekunden sparen – theoretisch
Zu unserem Bericht „Weniger Lärm und ein Blitzer mehr“über die Ziegelhüttenstraße vorigen Donnerstag hat uns folgender Leserbrief erreicht.
Leider halten sich sehr viele Autofahrer nicht an Tempo 30. Gerade im unteren Bereich wird Tempo 30 selten eingehalten, das mag an der leichten Gefällstrecke liegen, an fehlender Akzeptanz oder auch an fehlenden Geschwindigkeitskontrollen.
Die Fahrzeitverlängerung im Vergleich von Tempo 30 zu Tempo 50 beträgt auf einer Strecke von 1000 Metern circa 48 Sekunden, auf die Länge der Ziegelhüttenstraße (circa 700 Meter) gerechnet, sind das theoretisch nur circa 34 Sekunden. Ampelschaltungen, Kreuzungen und auch andere Zeitverzögerungen sind bei beiden Geschwindigkeiten gleich. Im Gegenteil bei Tempo 30 ist der Verkehrsfluss wesentlich gleichmäßiger. 34 Sekunden für mehr Lebensqualität und auch für mehr Sicherheit.
Tempo 30 damit abzulehnen wie im Artikel von Stadtrat Schlegel, dass wenn man nur 21 Stundenkilometer zu schnell ist, der Führerschein abgegeben werden muss, halte ich für kein nachvollziehbares Argument. Jeder hat sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten, egal welche Geschwindigkeit vorgegeben ist. Und wie oben bereits erwähnt, wegen circa 34 Sekunden braucht man seinen Führerschein nicht zu riskieren.
Jeder möchte, dass Autos nur so am eigenen Haus vorbeifahren, wie es erlaubt ist. Warum soll das für uns in der Ziegelhüttenstraße nicht gelten? Ich wünsche mir, dass Tempo 30 akzeptiert wird, so wie es in anderen Wohngebieten auch akzeptiert wird. Ich wünsche mir, dass der Landkreis seinen Aufgaben nachkommt und regelmäßig mobile Geschwindigkeitskontrollen durchführt, an verschiedenen Stellen und in verschiedene Fahrtrichtungen.
Es gibt in vielen Städten und Gemeinden mit viel längeren Ortsdurchfahrten und sogar auf Bundesstraßen Tempo 30 – zum Beispiel Tübingen (B28), Freiburg (B3), Erbach (B311) oder Unterhausen (B312)
Elke Märkle, Riedlingen
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