Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ertinger wird zweiter Mann in Sigmaringen
Gemeinderat wählt den Dezernenten im Landratsamt Biberach, Manfred Storrer
SIGMARINGEN/ERTINGEN - Neuer zweiter Mann im Rathaus wird der Biberacher Dezernent Manfred Storrer. Der Gemeinderat wählte den 55-Jährigen am Mittwochabend zum Nachfolger von Bernt Aßfalg, der als Beigeordneter in den Ruhestand eintritt und als Geschäftsführer die Stadtwerke Sigmaringen leiten wird. In der geheimen Wahl setzte sich Storrer klar gegen seinen Mitbewerber Gerald Balle durch: Der Inzigkofer Kämmerer bekam neun Stimmen, der Wahlsieger 20 Stimmen.
Bevor die Gemeinderäte zur Wahl schritten, stellten sich die beiden Kandidaten vor. Das Los entschied, dass Manfred Storrer beginnen durfte. Sein Leitspruch lautete: „Mit Qualität, Effizienz und Herz in eine Richtung: nach vorne.“Der 55 Jahre alte Bewerber aus Ertingen verwies darauf, dass er im Landratsamt Biberach der Personalchef von 1300 Mitarbeitern sei und ein Budget von 56 Millionen Euro verantworte. Während der Corona-Pandemie arbeite er federführend im Krisenstab mit, außerdem sei er für das Konzept des
Breitbandausbaus im Nachbarkreis verantwortlich. Die durch die Pandemie auf die Kommunen zukommende Finanzkrise wolle er „ohne Panik“angehen. Das Investitionspaket solle nach einem Ampelsystem durchleuchtet werden. Auf die Frage eines Gemeinderats legte er ein Bekenntnis zur doppelten Buchführung ab, nach der Kommunen seit Kurzem bilanzieren. Im Gegensatz zu Storrer redete der Kämmerer Gerald Balle frei. Seine unprätentiöse Vorstellung machte deutlich, dass er in Inzigkofen auch für Aufgaben wie das Ausgeben von Gelben Säcken da sei und er dies gerne mache. Die Frage, warum er sich nach beinahe 20 Jahren im Amt des Kämmerers verändern wolle, beantwortete er so: „Ich habe immer gesagt, dass ich nicht aus Inzigkofen weggehe, es sei denn Sigmaringen hat ein gutes Angebot für mich.“Er wolle seinen Beitrag dazu leisten, dass es mit der Raumschaft ein Stück aufwärts gehe sagte 48-Jährige, „mit Engagement, Empathie und Fleiß“. Balle wies auf die Erfolge hin, die in Inzigkofen erzielt wurden. Über weiche Faktoren wie eine Kinderoder Seniorenbetreuung sei es gelungen, sich zwischen den beiden Städten Sigmaringen und Meßkirch immer wieder abzuheben. An Balle hatten die Gemeinderäte keine Fragen.
Wann der gewählte Manfred Storrer das Amt antreten wird, müssen nun sein bisheriger und sein künftiger Dienstherr klären. Ausgeschrieben war die Stelle auf den 1. Juli.