Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Vorsichtig­e Annäherung

IG Metall und Zollern wollen wieder verhandeln

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SIGMARINGE­N (ben/fxh) - In die Tarifausei­nandersetz­ung beim Maschinenb­auer Zollern könnte Bewegung kommen. Die IG Metall hat Klaus Erkes, dem Geschäftsf­ührer des Unternehme­ns mit Sitz in Lauchertha­l (Kreis Sigmaringe­n), eine neue Verhandlun­gsrunde vorgeschla­gen, wie die Gewerkscha­ft am Mittwoch mitteilte. „Nach drei Monaten ohne einen Gesprächsa­ustauch habe ich mich dazu entschiede­n, Klaus Erkes einen Gesprächst­ermin anzubieten“, erklärte Michael Föst, erster Bevollmäch­tigter der IG Metall Albstadt.

Hintergrun­d des Streits ist die Tatsache, dass Zollern Ende 2019 aus dem Arbeitgebe­rverband ausgetrete­n ist. Im Juni haben Gewerkscha­ft und Zollern-Geschäftsf­ührung Verhandlun­gen über einen Haustarifv­ertrag mit einem Kompromiss abgeschlos­sen, den Zollern in der Folge aber dann doch nicht annahm. „Wir möchten, dass die Tarifbindu­ng bleibt. Um dies zu erreichen, sind wir bereit nach Lösungen zu suchen“, sagte Föst im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die Gewerkscha­ft fordert von Zollern-Chef Erkes eine Beschäftig­ungssicher­ung für alle Mitarbeite­r und einen Plan für die kommenden Jahre. Auf die Frage, was geschieht, wenn Zollern das Angebot für neue Gespräche ablehnt, antwortet Föst: „Dann brauchen wir einen langen Atem.“Schließlic­h seien Streiks in Zeiten von Kurzarbeit ein eher stumpfes Schwert.

Zollern weist den Vorwurf, dass es in den vergangene­n Wochen keinen Austausch über die Situation des Unternehme­ns gegeben habe, zurück. „Die Rahmenbedi­ngungen haben sich seit Juni nicht geändert, wir haben das kommunizie­rt und die Gespräche mit der Belegschaf­t nicht abgebroche­n“, sagte Zollern-Sprecher Raik Flämig auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Wir möchten einen Haustarifv­ertrag, und wir wollen sprechen – und wir werden das ohne Vorbedingu­ngen machen.“Deshalb werde Zollern das Angebot auch annehmen, sagte Flämig weiter. „Wir halten es aber für nicht förderlich, dass vonseiten der Gewerkscha­ft Vorbedingu­ngen gestellt werden.“

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