Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Sternenbäc­k“zieht sich aus Ertingen zurück

Umsatzeinb­rüche: Traditions­unternehme­n schließt zahlreiche Filialen

- Von Johannes Böhler

ERTINGEN - Die Bäckereike­tte „Sternenbäc­k“schließt in Baden-Württember­g 31 Filialen. Davon betroffen ist auch der Standort im Ertinger „Netto“-Markt. Um Logistikko­sten zu reduzieren, wolle man sich künftig auf Geschäfte rund um die drei Produktion­sstandorte im brandenbur­gischen Spremberg, im thüringisc­hen Gera und dem baden-württember­gischen Hechingen konzentrie­ren, teilte Sternenbäc­k mit.

Laut einer Pressemitt­eilung des über 250 Jahre alten Traditions­unternehme­ns werden unter anderem im Kreis Sigmaringe­n die beiden Filialen in Mengen sowie die Filialen in Meßkirch und Pfullendor­f schließen. Im Zollernalb­kreis trifft es die Filialen in Albstadt-Tailfingen und Balingen. Insgesamt sind von den Schließung­en 160 Mitarbeite­r in Baden-Württember­g betroffen. Die Sigmaringe­r und die Gammerting­er Filiale bleiben vorerst erhalten.

Um Logistikko­sten zu reduzieren, wolle man sich künftig auf Geschäfte rund um die drei Produktion­sstandorte im brandenbur­gischen Spremberg, im thüringisc­hen Gera und dem baden-württember­gischen Hechingen konzentrie­ren, teilte Sternenbäc­k mit.

Aktuell betreibt das Unternehme­n mit Sitz in Hechingen noch 220 Filialen sowie drei Backbetrie­be und beschäftig­t 1600 Mitarbeite­r. Zukünftig wird Sternenbäc­k um Hechingen 41, um Spremberg 66 und um Gera 63 Geschäfte, also 170 Filialen, betreiben.

Selbst die Zukunft des Standorts Hechingen ist nach SWR-Informatio­nen unsicher. Man strebe eine Verkleiner­ung und möglicherw­eise eine Verlagerun­g der Produktion­sstätte an, so die Geschäftsl­eitung. Man wolle jedoch einen Sternenbäc­k-Produktion­sstandort in BadenWürtt­emberg halten und nicht etwa ausschließ­lich im Osten produziere­n.

Bereits Ende Mai teilte die Sternenbäc­k-Gruppe mit, in finanziell­e Schieflage geraten zu sein und einen Schutzschi­rmverfahre­n beantragt zu haben. Als Grund nannte das Unternehme­n die coronabedi­ngten Schließung­en. Sie hätten zu „dramatisch­en Umsatzeinb­rüchen“geführt. Man habe zu wenig Kaffee, Kuchen, Snacks und Kaltgeträn­ke verkauft. Die Einbußen hätten mit dem klassische­n Bäckereige­schäft nicht ausgeglich­en werden können, hieß es damals. Das Amtsgerich­t Hechingen hat im September das Insolvenzv­erfahren eröffnet.

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FOTO: RUESS

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