Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Sternenbäck“zieht sich aus Ertingen zurück
Umsatzeinbrüche: Traditionsunternehmen schließt zahlreiche Filialen
ERTINGEN - Die Bäckereikette „Sternenbäck“schließt in Baden-Württemberg 31 Filialen. Davon betroffen ist auch der Standort im Ertinger „Netto“-Markt. Um Logistikkosten zu reduzieren, wolle man sich künftig auf Geschäfte rund um die drei Produktionsstandorte im brandenburgischen Spremberg, im thüringischen Gera und dem baden-württembergischen Hechingen konzentrieren, teilte Sternenbäck mit.
Laut einer Pressemitteilung des über 250 Jahre alten Traditionsunternehmens werden unter anderem im Kreis Sigmaringen die beiden Filialen in Mengen sowie die Filialen in Meßkirch und Pfullendorf schließen. Im Zollernalbkreis trifft es die Filialen in Albstadt-Tailfingen und Balingen. Insgesamt sind von den Schließungen 160 Mitarbeiter in Baden-Württemberg betroffen. Die Sigmaringer und die Gammertinger Filiale bleiben vorerst erhalten.
Um Logistikkosten zu reduzieren, wolle man sich künftig auf Geschäfte rund um die drei Produktionsstandorte im brandenburgischen Spremberg, im thüringischen Gera und dem baden-württembergischen Hechingen konzentrieren, teilte Sternenbäck mit.
Aktuell betreibt das Unternehmen mit Sitz in Hechingen noch 220 Filialen sowie drei Backbetriebe und beschäftigt 1600 Mitarbeiter. Zukünftig wird Sternenbäck um Hechingen 41, um Spremberg 66 und um Gera 63 Geschäfte, also 170 Filialen, betreiben.
Selbst die Zukunft des Standorts Hechingen ist nach SWR-Informationen unsicher. Man strebe eine Verkleinerung und möglicherweise eine Verlagerung der Produktionsstätte an, so die Geschäftsleitung. Man wolle jedoch einen Sternenbäck-Produktionsstandort in BadenWürttemberg halten und nicht etwa ausschließlich im Osten produzieren.
Bereits Ende Mai teilte die Sternenbäck-Gruppe mit, in finanzielle Schieflage geraten zu sein und einen Schutzschirmverfahren beantragt zu haben. Als Grund nannte das Unternehmen die coronabedingten Schließungen. Sie hätten zu „dramatischen Umsatzeinbrüchen“geführt. Man habe zu wenig Kaffee, Kuchen, Snacks und Kaltgetränke verkauft. Die Einbußen hätten mit dem klassischen Bäckereigeschäft nicht ausgeglichen werden können, hieß es damals. Das Amtsgericht Hechingen hat im September das Insolvenzverfahren eröffnet.