Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Spielzeit mit Unwägbarke­iten

Jugendbask­etball: Bundesliga-Teams aus Urspring vor dem Start in eine schwierige Saison

- Von Andreas Wagner

URSPRING - Die U19- und U16-Bundesliga-Teams aus Urspring stehen vor dem Start in die Saison. Eine Spielzeit, die vermutlich von der Pandemie beeinfluss­t werden wird. In der Nachwuchsb­asketball-Bundesliga (NBBL) wurde das für Mittwoch, 7. Oktober, vorgesehen­e Eröffnungs­spiel in der Hauptrunde­ngruppe B Süd zwischen den U19-Mannschaft­en von Urspring und Ratiopharm Ulm wegen eines Corona-Verdachtsf­alls vorsorglic­h abgesagt. Nicht betroffen ist die U16 aus Urspring, die ihr erstes Spiel in der Jugendbask­etball-Bundesliga (JBBL) am Sonntag, 11. Oktober, 12 Uhr, in der heimischen Junge-Halle austrägt.

Oliver Heptner, unveränder­t Chefcoach des JBBL-Teams aus Urspring, und Johannes Hüber, der die U19 als Nachfolger von Krists Plendiskis übernahm, rechnen mit einem nicht nur sportlich herausford­ernden Bundesliga-Jahr. „Die Saison wird schwierig und planungste­chnisch sehr anspruchsv­oll“, sagt Heptner. „Man muss flexibel sein“, ergänzt Hübner. Beide halten es für ein realistisc­hes Szenario, dass der Trainings- und Spielbetri­eb immer wieder mal wegen Corona-Verdachtsf­ällen beeinträch­tigt werden könnte – ob wegen eines Falls in der eigenen Mannschaft oder im Umfeld der Spieler oder beim Gegner. Derzeit trifft es Ursprings NBBL-Team mit einem Verdachtsf­all und sicherheit­shalber wurde die Begegnung der U19 gegen Ulm am Mittwoch abgesagt. „Da muss man vorsichtig sein“, so Hübner.

Mit der Gefahr von Spielausfä­llen oder damit, dass Spieler wegen Quarantäne im Training fehlen oder womöglich auch mal eine gesamte Mannschaft pausieren muss, werden die Trainer nicht nur in Urspring, sondern auch bei den anderen Vereinen

in den kommenden Monaten leben müssen. Denn die jungen Basketball­er leben nicht abgeschott­et. Ursprings Bundesliga-Mannschaft­en sind in ganz Süddeutsch­land unterwegs, die U19-Talente spielen außerdem in der Männer-Oberliga oder im ProA-Team von Ehingen Urspring. Außerdem gehen die jungen Spieler noch zur Schule – viele vor allem aus dem NBBL-Team in Urspring, die meisten aus dem JBBL-Team andernorts in der Region. Dass die kühlere Jahres- und damit Erkältungs­zeit begonnen hat, macht die Sache für die

Trainer der Nachwuchsm­annschafte­n nicht einfacher. Handelt es sich um eine Erkältung, um eine Grippe oder doch um eine Corona-Infektion, als deren Kernsympto­me sich Geschmacks­verlust, Husten und Fieber herausgest­ellt haben? „Das ist zurzeit sehr schwierig abzuwägen“, sagt Oliver Heptner. Man wird eher zu viel als zu wenig Vorsicht walten lassen, auch wenn dadurch kurzzeitig das Training leidet.

Eine weiterer Aufschub der Saison oder die Streichung der Punkterund­e war indes keine Option. Trotz der Unwägbarke­iten soll die Saison ausgetrage­n werden. Das sei kein Thema gewesen, so Johannes Hübner. Oliver Heptner bestätigt: „Ich habe von keinem Verein gehört, der gesagt hat, wir machen es nicht. Auch wenn man weiß, dass es mal eine Unterbrech­ung geben kann.“Auf kurzfristi­ge Spielabsag­en oder das mögliche zeitweise Aussetzen des Trainings müsse man lernen, zu reagieren – mental sowie „trainingst­echnisch“, wenn ein Spieler mal zwei Wochen in Quarantäne sein sollte und daher zwei Wochen ausfällt.

Mit der zurücklieg­enden Vorbereitu­ng sind die Bundesliga-Trainer aus Urspring im Großen und Ganzen auch zufrieden. „Die NBBL-ler hatten etwas Verletzung­spech, aber sonst lief der Betrieb ganz gut“, sagt

Oliver Heptner, der zwar hauptveran­twortlich für das U16-Team ist, seinen Kollegen Hübner bei der U19 aber unterstütz­t und zudem neuer Trainer der Männer-Oberliga-Mannschaft aus Urspring ist – die identisch ist mit dem NBBL-Team und gelegentli­ch, wie beim Auftakt gegen Reutlingen am vergangene­n Wochenende, von Franklyn Aunitz und Kevin Strangmeye­r aus dem ProAKader, verstärkt werden kann.

Das Training der verschiede­nen Mannschaft­en aus Urspring sei deutlich stärker verzahnt als bisher, so Heptner. „Johannes und ich machen jedes Training gemeinsam. Das ist eine Mehrbelast­ung für uns, aber dadurch hat das Training deutlich mehr Qualität.“Zeitweise ist außerdem Merlin Optiz, der im Basketball­dreieck Urspring-Ehingen-Söflingen vor allem bei den Jüngeren stark engagiert ist, als dritter Trainer dabei. Eine weitere Steigerung aus Sicht von Heptner. „Vier oder sechs Augen sehen mehr als zwei.“Auch biete sich mit mehr Betreuern in einer Einheit die Möglichkei­t, „die Trainingss­ituation der Spieler individuel­l zu gestalten“.

So erhofft man sich eine noch bessere Entwicklun­g der einzelnen Spielern – auch in aktuell schwierige­n Zeiten einer Pandemie, die Trainern und deren Mannschaft­en einiges mehr abverlangt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany