Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Vorfreude auf 2022
Obermarchtaler Narrenzunft stellt Pläne für Fasnet 2021 vor und blickt auf das Ringtreffen
OBERMARCHTAL - Die Obermarchtaler Narren haben sich zu ihrer jährlichen Klausurtagung getroffen, um in ihrer „Narrenmolke“die närrische Zukunft zu planen. Mit Blick auf die Fasnet 2021 sagte Siegle: „Fasnet lässt sich nicht einfach absagen. Sie ist kein Vereinsfest, sondern gehört, wie Advent, Weihnachten oder Ostern, zum Jahresablauf.“Auch für das Ringtreffen der VFON 2022 wurde bei der Tagung der Startschuss gegeben.
Zur Fasnet sei es nur möglich, die Veranstaltungen und Handlungen an aktuelle Gegebenheiten anzupassen. Dies werde die Obermarchtaler Narrenzunft coronabedingt tun, betonte der Zunftmeister. „Unsere beiden wichtigsten Eckpunkte, die Schlossgeistsuche und die Verbrennung des Schlossgeists, werden wir, wenn nicht konkrete Verbote gegenüber stehen, auf alle Fälle durchführen. Das ist draußen und mit Abstand möglich“, sagte er. Vor allem die Schlossgeistsuche zur Fasnetseröffnung sei ein „so einzigartiger Brauch in einer einzigartigen Kulisse“auf den kein Obermarchtaler Narr verzichten wolle, so Siegle.
Der Zunftball werde 2021 „dezentral“stattfinden, sagen die Obermarchtaler Narren und denken an verschiedene Hausbälle in ihrem Narrennest, die von den Ballakteuren besucht werden könnten. Zur Eröffnung der Fasnet werden ein Narrenbaum und ein Kinder-Narrenbaum aufgestellt und die Henkersmahlzeit
werde es „in irgendeiner Corona-Version“geben. Nach der historischen Schloßgeistsuche wird zwar der Bürgermeister abgesetzt, den anschließenden Umzug mit Gastzünften wird es aber nicht geben. „Wir feiern in der kommenden Fasnet unter uns“, sagt Siegle, „die beliebte Partymeile wird es aber nicht geben.“Auch am Fasnetsmontag bleiben die Obermarchtaler unter sich. „Gastzünfte werden wir nicht einladen. Ob es einen Hausumzug
mit unseren Originellen Gruppen geben soll, werden wir mit den Gruppen absprechen. Auf alle Fälle wird, wenn es Corona nicht verbietet, am Abend der Schlossgeist verurteilt und verbrannt.“
Weiter voraus und „hoffentlich in eine coronafreie Fasnet“blickten die Obermarchtaler Narren bei ihrer Tagung und gaben den „Startschuss zur Vorbereitung des Ringtreffens 2022“. „Dann feiern wir das 100-jährige Gründungsjubiläum unserer Narrenzunft“,
sagte Zunftmeister Florian Siegle und betonte: „Damit sind wir sicher eine der ältesten Zünfte in der Region und die Fasnet hat es in Obermarchtal schon deutlich früher gegeben.“
Nach Ringtreffen in den Jahren 1982, 2002 und 2012 sowie zwei großen Freundschaftstreffen 1972 und 1993 wird Obermarchtal am 5. und 6. Februar 2022 Gastgeber des Ringtreffens der Vereinigung Freier Oberschwäbischer Narrenzünfte (VFON) sein. Neben den 27 Ringzünften werden sich befreundete Narren und die Narrenzünfte der VG Munderkingen ein Stelldichein beim großen Narrenevent geben. „Wir erwarten 5000 Hasträger, 1500 Musikanten und 4000 Zuschauer“, sagte der Zunftmeister. Los gehen wird das Narrenspektakel am Samstagnachmittag mit einem Kinder- und Jugendnachmittag, also einer Art Kinderball. Narrenbaumstellen, Messe für Narren im Münster und die Schlossgeistsuche werden zu erleben sein. „Wir wollen den Gästen diesen einzigartigen Brauch zeigen und dabei unsere Scharfrichter vorstellen“, erklärt Siegle. Diese Figuren seien einst fester Bestandteil des närrischen Zeremoniells gewesen, aber in den 60er-Jahren von der Bildfläche verschwunden. „Nach dem Ringtreffen werden uns die Scharfrichter wieder begleiten“, so der Zunftmeister.
Am Samstagabend ist der Ringball in der Halle geplant und auf der närrischen Partymeile kann im Dorf gefeiert werden. „Aber nur, wenn es Corona zulässt“, betonte Siegle immer wieder. Das gilt auch für den Sonntag des Ringtreffens, wenn nach dem Empfang der Zunftmeister der närrische Gaudiwurm aus 6500 Narren und närrischen Musikern an vielen Zuschauern vorbeiziehen wird. „Der Startschuss für die heiße Planungsphase ist gefallen. Hoffen wir, dass die Fasnet 2022 wieder wie gewohnt stattfinden kann“, sagte Obermarchtals Zunftmeister Florian Siegle.