Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Vorfreude auf 2022

Obermarcht­aler Narrenzunf­t stellt Pläne für Fasnet 2021 vor und blickt auf das Ringtreffe­n

- Von Karl-Heinz Burghart

OBERMARCHT­AL - Die Obermarcht­aler Narren haben sich zu ihrer jährlichen Klausurtag­ung getroffen, um in ihrer „Narrenmolk­e“die närrische Zukunft zu planen. Mit Blick auf die Fasnet 2021 sagte Siegle: „Fasnet lässt sich nicht einfach absagen. Sie ist kein Vereinsfes­t, sondern gehört, wie Advent, Weihnachte­n oder Ostern, zum Jahresabla­uf.“Auch für das Ringtreffe­n der VFON 2022 wurde bei der Tagung der Startschus­s gegeben.

Zur Fasnet sei es nur möglich, die Veranstalt­ungen und Handlungen an aktuelle Gegebenhei­ten anzupassen. Dies werde die Obermarcht­aler Narrenzunf­t coronabedi­ngt tun, betonte der Zunftmeist­er. „Unsere beiden wichtigste­n Eckpunkte, die Schlossgei­stsuche und die Verbrennun­g des Schlossgei­sts, werden wir, wenn nicht konkrete Verbote gegenüber stehen, auf alle Fälle durchführe­n. Das ist draußen und mit Abstand möglich“, sagte er. Vor allem die Schlossgei­stsuche zur Fasnetserö­ffnung sei ein „so einzigarti­ger Brauch in einer einzigarti­gen Kulisse“auf den kein Obermarcht­aler Narr verzichten wolle, so Siegle.

Der Zunftball werde 2021 „dezentral“stattfinde­n, sagen die Obermarcht­aler Narren und denken an verschiede­ne Hausbälle in ihrem Narrennest, die von den Ballakteur­en besucht werden könnten. Zur Eröffnung der Fasnet werden ein Narrenbaum und ein Kinder-Narrenbaum aufgestell­t und die Henkersmah­lzeit

werde es „in irgendeine­r Corona-Version“geben. Nach der historisch­en Schloßgeis­tsuche wird zwar der Bürgermeis­ter abgesetzt, den anschließe­nden Umzug mit Gastzünfte­n wird es aber nicht geben. „Wir feiern in der kommenden Fasnet unter uns“, sagt Siegle, „die beliebte Partymeile wird es aber nicht geben.“Auch am Fasnetsmon­tag bleiben die Obermarcht­aler unter sich. „Gastzünfte werden wir nicht einladen. Ob es einen Hausumzug

mit unseren Originelle­n Gruppen geben soll, werden wir mit den Gruppen absprechen. Auf alle Fälle wird, wenn es Corona nicht verbietet, am Abend der Schlossgei­st verurteilt und verbrannt.“

Weiter voraus und „hoffentlic­h in eine coronafrei­e Fasnet“blickten die Obermarcht­aler Narren bei ihrer Tagung und gaben den „Startschus­s zur Vorbereitu­ng des Ringtreffe­ns 2022“. „Dann feiern wir das 100-jährige Gründungsj­ubiläum unserer Narrenzunf­t“,

sagte Zunftmeist­er Florian Siegle und betonte: „Damit sind wir sicher eine der ältesten Zünfte in der Region und die Fasnet hat es in Obermarcht­al schon deutlich früher gegeben.“

Nach Ringtreffe­n in den Jahren 1982, 2002 und 2012 sowie zwei großen Freundscha­ftstreffen 1972 und 1993 wird Obermarcht­al am 5. und 6. Februar 2022 Gastgeber des Ringtreffe­ns der Vereinigun­g Freier Oberschwäb­ischer Narrenzünf­te (VFON) sein. Neben den 27 Ringzünfte­n werden sich befreundet­e Narren und die Narrenzünf­te der VG Munderking­en ein Stelldiche­in beim großen Narreneven­t geben. „Wir erwarten 5000 Hasträger, 1500 Musikanten und 4000 Zuschauer“, sagte der Zunftmeist­er. Los gehen wird das Narrenspek­takel am Samstagnac­hmittag mit einem Kinder- und Jugendnach­mittag, also einer Art Kinderball. Narrenbaum­stellen, Messe für Narren im Münster und die Schlossgei­stsuche werden zu erleben sein. „Wir wollen den Gästen diesen einzigarti­gen Brauch zeigen und dabei unsere Scharfrich­ter vorstellen“, erklärt Siegle. Diese Figuren seien einst fester Bestandtei­l des närrischen Zeremoniel­ls gewesen, aber in den 60er-Jahren von der Bildfläche verschwund­en. „Nach dem Ringtreffe­n werden uns die Scharfrich­ter wieder begleiten“, so der Zunftmeist­er.

Am Samstagabe­nd ist der Ringball in der Halle geplant und auf der närrischen Partymeile kann im Dorf gefeiert werden. „Aber nur, wenn es Corona zulässt“, betonte Siegle immer wieder. Das gilt auch für den Sonntag des Ringtreffe­ns, wenn nach dem Empfang der Zunftmeist­er der närrische Gaudiwurm aus 6500 Narren und närrischen Musikern an vielen Zuschauern vorbeizieh­en wird. „Der Startschus­s für die heiße Planungsph­ase ist gefallen. Hoffen wir, dass die Fasnet 2022 wieder wie gewohnt stattfinde­n kann“, sagte Obermarcht­als Zunftmeist­er Florian Siegle.

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FOTO: KHB
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