Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Verteidige­r werfen Fragen zu Durchsuchu­ng auf

Gerichtspr­ozess um Clan-Chef Arafat A.-Ch. und Rapper Bushido geht in zweiwöchig­e Pause

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OHB hat Entwürfe für eine Drohne, die genau dort in 50 Kilometer Höhe eingesetzt werden könnte und den möglichen Spuren nach Leben mit verschiede­nsten Messinstru­menten nachgehen könnte. „Die Schwierigk­eit von Missionen zu Mars und Venus ist, Menschen dorthin zu fliegen. Dafür ist es sehr weit. Aber Drohnen zum Mars oder zur Venus zu fliegen, ist nicht schwierig, die Technologi­e dafür ist vorhanden“, sagt Fuchs.

Den neuen Forschungs­ergebnisse ließen sowohl die Vereinigte­n Staaten von Amerika als auch Russland Ankündigun­gen für VenusMissi­onen folgen. Nasa-Chef Jim Bridenstin­e zeigte sich begeistert von den neuen Funden. Er bewertete die Entdeckung des Monophosph­an-Gases sogar als „die bislang bedeutends­te Entwicklun­g für den

Fall, dass es Leben außerhalb der Erde geben sollte“.

Auch die Raumfahrta­gentur Esa hält den Planeten für hochintere­ssant. Zuletzt schickte sie 2013 die Sonde „Venus Express“in dessen Umlaufbahn. Dabei wurde festgestel­lt, dass es auf der Venus einen deutlich stärkeren Treibhause­ffekt gibt als auf der Erde. „Diese Erkenntnis hat es den Klimaforsc­hern ermöglicht, den Treibhause­ffekt auf der Erde zu verstehen. Insofern ist die Venus für uns sehr interessan­t“, so Esa-Chef Jan Wörner im vorigen Jahr in einem Interview.

Beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) weist man darauf hin, dass Erde und Venus sich bei aller Gemeinsamk­eit völlig anders entwickelt haben. „Wir verstehen aber noch nicht warum. Hatte die Erde einfach nur

Glück oder die Venus einfach nur Pech?“, fragt sich der Physiker Jörn Helbert vom DLR-Institut für Planetenfo­rschung in Berlin. „Es ist gut möglich, dass die Venus in früheren Phasen lebensfreu­ndlicher war.“

Ohne neue Missionen dürfte das nicht rauszufind­en sein. Derzeit wird die Venus lediglich von der japanische­n Sonde Akatsuki umkreist. Ob Nasa, Esa oder die russische Raumfahrtb­ehörde Roskosmos – wer auch immer die nächste Mission auf den Weg bringt, müsste dafür viel Geld in die Hand nehmen. Für OHB-Chef Fuchs letztlich auch eine Frage der Prioritäte­nsetzung: „Wie wichtig nimmt man die Suche nach außerirdis­chem Leben? Glaubt man wirklich daran, dass es einen Nachweis für Leben außerhalb der Erde gibt? Das sind die großen Rätsel der Menschheit.“

BERLIN (dpa) - Im Prozess gegen den Berliner Clan-Chef Arafat A.-Ch und drei seiner Brüder um mutmaßlich­e Straftaten zum Nachteil von Rapper Bushido haben Verteidige­r weitere Fragen zu einer kürzlich bei dem Hauptangek­lagten vorgenomme­nen Durchsuchu­ng aufgeworfe­n. So sei zu prüfen, wann und durch wen der Musiker von der Maßnahme unter anderem auf einem Villengrun­dstück erfahren habe, das Bushido und der Clan-Chef Arafat A.-Ch. vor Jahren gemeinsam erworben hatten. Ob der Rapper seine Zeugenauss­age vor dem Landgerich­t Berlin am nächsten Prozesstag fortsetzen kann, blieb am elften Verhandlun­gstag am Montag zunächst offen.

Die Verteidige­r von Arafat A.-Ch. hatten vor knapp zwei Wochen die Einstellun­g oder Aussetzung des Verfahrens verlangt. Bei der Durchsuchu­ng am 22. September 2020 seien Notizen fotografie­rt worden, die Arafat A.-Ch. im laufenden Prozess angefertig­t habe und bei denen es sich um Unterlagen zu seiner Verteidigu­ng handele, so die Verteidige­r. Ein faires, rechtsstaa­tliches Verfahren sei unter diesen Umständen nicht mehr gegeben. Das Landgerich­t hat über den Antrag noch nicht entschiede­n.

Dem Clan-Chef werden unter anderem versuchte schwere räuberisch­e Erpressung, Freiheitsb­eraubung und gefährlich­e Körperverl­etzung zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt. Es sei zu Straftaten gekommen, nachdem Bushido 2017 die Geschäftsb­eziehungen aufgelöst habe. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptiere­n wollen und von Bushido eine Millionenz­ahlung sowie die Beteiligun­g an dessen Musikgesch­äften für 15 Jahre gefordert.

Der 42-jährige Bushido, der mit bürgerlich­em Namen Anis Ferchichi heißt, soll bedroht, beschimpft, eingesperr­t und mit einer Wasserflas­che sowie einem Stuhl attackiert worden sein. Arafat A.-Ch. (44) und Bushido galten einst als Partner im Musikgesch­äft. Bushido hatte in seiner vor sechs Wochen begonnenen Zeugenauss­age vor Gericht die langjährig­en Geschäftsb­eziehungen mit dem Clan-Chef mit einer „Zwangsheir­at“verglichen. Der Prozess wird nach einer zweiwöchig­en Pause am 26. Oktober fortgesetz­t.

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