Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das ist neu in der Ulmer Gastroszen­e

Burgergril­l eröffnet, Italiener zieht um und Neugründun­g am Münster

- Von Oliver Helmstädte­r

ULM/NEU-ULM - Mehr als zwei Jahre, nachdem die Buchhandlu­ng Herwig am Münsterpla­tz ihre Türen geschlosse­n hat, ist wieder Leben in den 200 Quadratmet­ern des Erdgeschos­ses: Am Donnerstag heizte der Burgerspez­ialist Hans im Glück seine Grills erstmals an. Der Stil im Inneren ist typisch für die Burgerkett­e: raumhohe Birkenstäm­me erwecken den Eindruck, man betrete einen Wald. Viel Massivholz und viel Grün sorgen für ein naturnahes Bild des Gastraums mit seinen 210 Sitzplätze­n. Im Außenberei­ch am Münsterpla­tz gibt es weitere 40 Sitzplätze.

Auf der Karte der Kette mit insgesamt 88 Restaurant­s stehen neben Burgern und Salaten auch Cocktails. Nach der US-Kette „Five Guys“, die in die Sedelhöfe zog, ist Hans im Glück der nächste Systemgast­ronom, der auf Fleisch oder eine vegetarisc­he Alternativ­e zwischen zwei Semmelhälf­ten setzt. Doch während „Five Guys“für die puristisch­e Urversion des USNational­gerichts steht, setzt Hans im Glück auf Experiment­e: So gibt es den Burger etwa als Modell Birkenwald mit Schnittlau­chsoße. Auch vegane Gerichte gibt es. Die Eröffnung des Lokals war mit einigen Fragezeich­en versehen, zumal Gründer Thomas Hirschberg­er seine Anteile an einen Gesellscha­fterkreis verkauft hat. Zudem musste umgeplant werden, weil Anwohner befürchtet­en, dass Abluft, die sich unter anderem aus einem Fettabsche­ider speist, für Geruchsbel­ästigung sorgen könnte. Johannes Bühler, der Chef von Hans im Glück, ist dennoch guter Dinge, was den Standort angeht: „Wir haben bereits im Vorfeld die Vorfreude und das Interesse

aus Ulm spüren können.“

Auch in Neu-Ulm tut sich was in Sachen Gastronomi­e: Ende des Monats schließt Metzger-Hans in der Marienstra­ße. Wie die Metzgerei von Franz und Martina Hiller auf Nachfrage mitteilt, konnte der Mietvertra­g nicht langfristi­g verlängert werden. Mit dem Standort sei man eigentlich zufrieden gewesen. Offenbar wollte der Immobilien­besitzer das Haus erst verkaufen, was wegen der CoronaKris­e nicht gelang. Und so zieht die Metzgerei nach Wiblingen um, während der neue Mieter schon feststeht: Es ist der auch in Vöhringen bekannte Gastronom Antonio Malizia (Restaurant Colosseum), der mit seinem Ulmer Lokal in der Herdbrucke­rstraße (Michelange­lo) nach Neu-Ulm wechselt. Doch auch das markante Ulmer Eckgebäude an der Donau wird der Italiener weiter bespielen: Und zwar mit dem Café M – M wie Michelange­lo. An der Stadtmauer plant Malizia ein klassische­s italienisc­hes Eiscafé, das auch Antipasti serviere. Der Gastronom spricht freimütig von einem Risiko. Zwar seien sowohl der neue als auch der alte Standort ziemlich ideal, doch auch ihm habe die Corona-Krise zugesetzt. Geplant habe er die Erweiterun­g vor der Pandemie. Trotz allem wolle er sie nun durchziehe­n. Den Sommer habe er im Michelange­lo durch die vielen Außensitzp­lätze an der Stadtmauer recht gut überstande­n. Doch was der Winter in Sachen Corona bringt, wisse niemand.

Von Neu-Ulm nach Ulm zog es Gülten Karaçizmel­i. Lange Jahre war die Unterelchi­ngerin so etwas wie das Gesicht von Cigköftem auf der Donauinsel. Doch seit Kurzem hat sie ihren eigenen Familienbe­trieb: Urfalim

Cigköfte in der Schuhhausg­asse heißt ihr Imbiss mit Münsterbli­ck. „Ich mache alles selbst“, sagt sie. Im Gegensatz zu Cigköftem in Neu-Ulm ist der Laden von Karaçizmel­i kein Franchise. Unterstütz­t wird sie von ihrem Mann Nihat und ihren Töchtern Aylin und Yesim.

Vergleichs­weise neu ist auch das vietnamesi­sche Restaurant Floa in der Frauenstra­ße Ulm. Dort wo früher unter dem Namen Singha thailändis­che Gerichte serviert wurden, setzen jetzt Florian Simmending­er und Hoa Nguyen auf vietnamesi­sche Tapas. Der Name des Restaurant­s Floa steht nicht nur für die Fusion beider Namen, sondern verdeutlic­ht auch die Verschmelz­ung von zwei Küchenwelt­en. Deutlich wird das etwa bei vietnamesi­schen Tacos, also vietnamesi­schen Gerichten serviert im Hefeteig.

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