Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Letzter „Missionar vom Federsee“ist verstorben

Josef Beck aus Moosburg war fast 50 Jahre lang als Missionar in Mali tätig

-

MOOSBURG (sz) - Der aus Moosburg stammende Pater Josef Beck ist verstorben. Er war einer der „vier Missionare vom Federsee“der Ordensgeme­inschaft „Weiße Väter“. Auch Pater Friedo Bogenriede­r aus Ahlen, Pater Hans Sauter aus Oggelshaus­en und Anton Weidlehner aus Moosburg haben bereits das Zeitliche gesegnet.

Pater Josef Beck wurde als Sohn von Julius und Kreszentia Beck in Moosburg geboren. Dort verbrachte er zusammen mit vier Brüdern und zwei Schwestern seine Jugendjahr­e. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs erlernte Beck zunächst in Buchau das Schmiedeha­ndwerk.

Doch als 17-Jähriger reifte sein Wunsch, Priester und Missionar zu werden. 1947 belegte er einen Spätberufe­nenkurs in Haigerloch. Bei den „Weißen Väter“in Großkrotze­nburg legte er das Abitur ab. 1952 folgten zwei Jahre Philosophi­estudium in Trier. Sein Theologies­tudium absolviert­e Beck in Tibar/Tunesien. Der afrikanisc­he Bischof Joseph Kiwánuka weihte ihn am Fest Peter und Paul 1958 in Frankfurt.

Pater Becks Mission führte ihn nach Mali, zunächst nach Barapireli, ab 1960 wurde er nach Pel versetzt. Josef Beck begann, die Entwicklun­g der Bevölkerun­g zu fördern, etwa in der Gesundheit­sfürsorge und mit Alphabetis­ierungskur­se. Er hat einachsige Eselkarren gebaut und zahlreiche Brunnen angelegt.

1974 wechselte Beck nach Mopti, wo er Generalvik­ar der Diözese Mopti wurde. Zudem baute und leitete er das Ausbildung­shaus für Laien in Sévaré, etwa zwölf Kilometer von Mopti entfernt. Nach Weiterbild­ungskursen 1988/89 in Jerusalem und Rom führte Becks Weg wieder nach Barapireli. Hier begegnete er Katechiste­n und Verantwort­lichen, die er vor Jahren in Sévaré ausgebilde­t hatte.

2005 nahm Pater Beck nach fast 50 Jahren Abschied von Mali. In München übernahm er das Ökonomat bis 2011. Bundespräs­ident Richard von Weizsäcker verlieh ihm das Bundesverd­ienstkreuz, das der vormalige Landrat Wilfried Steuer ihm bei einem Dorffest im seiner alten Heimat Moosburg überreicht­e.

In Haigerloch-Hechingen nahm Beck schließlic­h seinen Alterssitz. Wegen einer Krankheit wurde er in der Klinik Schillerhö­he in Stuttgart behandelt, eine Reha konnte ihm Erleichter­ung schaffen. Am 15. Oktober verstarb Pater Josef Beck im Betreuungs­haus der „Weißen Väter“in Hechingen. Die Beerdigung findet nur im Kreise der Familie und der Afrikamiss­ionare auf dem Friedhof der „Weißen Väter“in Haigerloch statt.

ANZEIGE

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany