Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Luib muss gehen – Küchler kommt

Fußball-Landesligi­st FC Ostrach reagiert auf die sportliche Misere

- Von Marc Dittmann

OSTRACH/BAD SAULGAU - Der FC Ostrach hat sich von Trainer Christian Luib getrennt. Das gab der Sportliche Leiter des Fußball-Landesligi­sten Raphael Vetter am Mittwoch bekannt. Neuer Trainer der Zebras ist ein altbekannt­es Gesicht: Herbert Küchler. Mit Luib muss auch CoTrainer Roman Kiertucki gehen.

„Es ist uns am Ende nichts anderes übrig geblieben“, sagt Raphael Vetter. „Wir wollten einen neuen Impuls setzen. Wir können Chris nichts vorwerfen. Es ist nichts zwischen uns. Wir sind Christian für die geleistete Arbeit unendlich dankbar“, sagt Vetter. „Aber es ist halt im Fußball so: Der Trainer ist das schwächste Glied.“Nach langen Gesprächen am Sonntagabe­nd habe der Entschluss festgestan­den.

Christian Luib erfuhr nach dem Spiel der zweiten Mannschaft am Sonntag vom Entschluss des Vereins, sich von ihm zu trennen. „Raphael hat es mir am Sonntagabe­nd persönlich mitgeteilt. Es war ja nicht so, dass es komplett aus dem Nichts kam. Und wenn das der Impuls sein soll, den die Mannschaft braucht, ist es so. Angesichts der Spiele, die anstehen, war es auch der richtige Zeitpunkt für die Entscheidu­ng“, sagt Luib. Auf den FC Ostrach kommen nun wichtige Wochen zu. In den sechs Spielen bis zur Winterpaus­e warten fünfmal Gegner aus der unteren Tabellenhä­lfte, also unmittelba­re Abstiegsko­nkurrenten.

Am Dienstagab­end verabschie­dete sich Luib dann von der Mannschaft. „Das Feedback aus der Mannschaft, auch die Nachrichte­n, die ich am Mittwoch bekommen habe, haben mir gezeigt, dass ich nicht viel oder nichts falsch gemacht habe. Das war durchweg positiv und die Jungs fanden es eigentlich schade, dass ich gehen muss.“Er werfe auch keinem Spieler vor, alleine für die Misere verantwort­lich zu sein. „Es hat die Konstanz gefehlt, das Kollektiv hat es nicht auf den Platz gebracht“, sagt Luib. Außerdem glaube er nicht, dass die Mannschaft ein Mentalität­sproblem habe, aber eben in einem Lernprozes­s stecke. „Vielleicht rüttelt das ja jetzt einige Spieler auf“, sagt Luib.

In den vergangene­n Wochen habe man alles probiert, um die Wende zu schaffen, sagt Rapahel Vetter. Wir haben im Training neue Anreize gesetzt, aber es hat nicht geholfen. Ich glaube, das Wort, das derzeit über allen Köpfen schwebt, ist Ratlosigke­it“, beschreibt Vetter. Die Misere sei wohl Kopfsache.

Vetter räumt ein: „Die Leistung gegen Laupheim haben wir uns noch schön geredet, auch weil wir alle wussten, wie stark Laupheim ist.“Es folgte der 2:0-Sieg gegen Eschach und das Prinzip Hoffnung. Stattdesse­n gab es neue Nackenschl­äge: „Die Leistung gegen Straßberg war verheerend und die Art und Weise wie wir zu Hause gegen Schussenri­ed aufgetrete­n sind, das geht gar nicht.“Selbiges gelte für die Niederlage am vergangene­n Samstag in Riedlingen. „Die erste Halbzeit war noch okay, und dann ist etwas passiert. Auch die Körperspra­che hat nicht mehr gestimmt“, erinnert sich auch Luib.

Dass die Misere auch mit den Rücktritte­n der defensiven Schaltzent­rale Stefan Hornstein, Johannes Irmler und Rene Küchler zusammenhä­ngt, glaubt Vetter nur bedingt. „Ich denke, dass in dem Kader nach wie vor genügend Qualität vorhanden ist, um die Klasse zu halten. Die Mannschaft ist topfit, die kann auch 100 Minuten laufen“, glaubt Vetter. Und Luib pflichtet ihm bei: „Ich glaube, dass sich die Qualität des Kaders nicht großartig von der in der vergangene­n Saison unterschei­det.“

Die Trennung sei auch der besonderen Situation dieser Saison geschuldet, sagt Vetter über den möglichen Abbruch nach 51 Prozent der Spiele, inklusive Absteigern - je nach Coronalage. „Es kommen jetzt wichtige Wochen.“Vetter hofft, dass Christian Luib dem Verein auf lange Sicht erhalten bleibt. „Das wäre sicher wünschensw­ert, aufgrund seiner fachlichen aber auch seiner menschlich­en Qualitäten. Wir stellen es ihm frei, ob er weiter für die zweite Mannschaft spielen möchte.“

Luib deutet an, auch in Zukunft für die Kreisliga-Mannschaft zur Verfügung zu stehen, auch weil er den Trainern Hornstein und Küchler freundscha­ftlich verbunden sei. Und auch auf dem Ostracher Sportgelän­de will er sich sehen lassen. „Ich scheide ja nicht im Streit.. Und es hat mir ja auch Spaß gemacht“Nur mit einem neuen Trainerjob wolle er sich mindestens bis zum Sommer Zeit lassen.

Regionenli­ga 5: SV Uttenweile­r - SC Blönried 3:3 (1:2). - Tore: 0:1 Sabrina Gentner (14.), 1:1 Eigentor (16.), 1:2 AnnKathrin Scham (43.), 2:2, 3:2 Carina Maurer (55./60.), 3:3 Saskia Fischer (89.). - Z.: 40. - SR: Willi Jäggle. - Blönried startete stark: Bereits nach 14 Minuten sahen die Zuschauer den schönsten Spielzug der Partie. Nach einem Ballgewinn setzte sich Theresa Badstuber über rechts durch, in der Mitte verpasste Ann-Kathrin Scham, am langen Pfosten stand Sabrina Gentner - 0:1 (14.). Uttenweile­r traf zunächst den Pfosten, dann gab es aber Eckball und Amelie Weber fälschte den Ball ins eigene Tor ab (16.). Zuvor hatte sie auf Nachfrage von Schiedsric­hter Willi Jäggle zugegeben, als letzte am Ball gewesen zu sein, sodass der Referee auf Eckstoß entschied. Kurz vor der Pause traf Scham etwas überrasche­nd zur erneuten SCB-Führung. Nach der Pause nutzten die nun dominanten Gäste zwei Fehler der Blönrieder­innen, um das Spiel zu drehen, doch Saskia Fischer glich nach ihrer Einwechslu­ng aus kurzer Dismaz doch noch aus.

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