Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nächster Anlauf für die „Gallier“
Handball-Bundesliga: HBW Balingen-Weilstetten - Eulen Ludwigshafen (Do., 20.30 Uhr)
BALINGEN - Es geht Schlag auf Schlag in der Handball-Bundesliga. Kaum zurück aus Essen trifft der HBW Balingen-Weilstetten am Donnerstag (20.30 Uhr, Sparkassenarena) auf die Eulen Ludwigshafen. Die nächste Möglichkeit, die Null-Punkte-Bilanz aufzupolieren.
Das war einfach nichts. Darüber waren sich nach dem Schlusspfiff in Essen alle im Klaren. Trainer Jens Bürkle suchte auch nicht lange nach Ausreden, obwohl er nach der personellen, desaströsen Trainingswoche genügend gefunden hätte. Zeitweise hatte der Balinger Chefcoach tatsächlich nur neun Spieler im Training. Alle anderen, verletzt, angeschlagen oder krank. Wäre Lukas Saueressig nicht am Sonntag, ohne jegliches Vorbereitungstraining, der Mannschaft nicht noch hinterhergefahren, hätte Bürkle in der Sporthalle „Am Hallo“keinen gelernten Spielmacher im Kader gehabt. „Wir hatten genügend Spieler auf dem Feld, die fit waren,“ärgerte sich der Sportwissenschaftler. „Wir bekommen in der ersten Halbzeit zehn Aktionen über den Kreis, obwohl das in der Vorbereitung ein Thema war. Unsere Abwehr war nicht stabil und auch der Rückzug hat nicht funktioniert.“
Viel Zeit bleibt ihm nicht, mit seiner Mannschaft die Ursachen dafür zu suchen. Kaum aus Essen zurück, begann für Bürkle und sein Team die Vorbereitung auf die Eulen, ein Kampf um den Klassenerhalt. Auch die Kurpfälzer haben noch keinen Punkt auf der Habenseite, unterlagen aber dreimal gegen Mannschaften, die unter den ersten vier zu finden sind, zum Auftakt beim Überraschungs-Tabellenführer Leipzig deutlich, dann gegen die Rhein-Neckar-Löwe in einem Spiel, in dem die Löwen froh waren, am Ende mit 26:24- gewonnen zu haben.
Eine noch spannenderen und bis kurz vor Schluss völlig offenen
Schlagabtausch lieferten sich die Eulen mit Lemgo. Erst mit dem Schlusspfiff konnte Lemgo mit dem Treffer zum 24:22 den Heimsieg eintüten. Lediglich nach der Niederlage am vergangenen Donnerstag gegen Magdeburg haderte Eulen-Coach Benjamin Matschke mit seiner Mannschaft: „Ich bin nicht zufrieden. Es war kein gutes Spiel. Wir haben es nicht annähernd geschafft, Emotionen auf die 500 Zuschauer zu übertragen. Wir waren zu schwerfällig, es war nicht der gewohnte Heimspielcharakter.“
Mit der für sie bekannten „gesunden Härte“werden die Eulen auch in der Balinger Sparkassenarena antreten. Schon vor Saisonbeginn machte Chef-Trainer Ben Matschke deutlich, dass das die wichtigen „Vier-PunkteSpiele“seien. Denn bei Punktgleichheit ist nicht mehr vorrangig die Tordifferenz entscheidend, sondern der direkte Vergleich. „Meine Aufgabe ist, die Mannschaft auf den HBW vorzubereiten. Das werde ich tun“, sagte Matschke und der Ex-Balinger Jan Remmlinger fügte hinzu: „Wer mich kennt, der weiß, dass man mich nicht extra motivieren muss…“
Die Kampfansage steht also im Raum und den Kampf müssen Jona Schoch und Co. bedingungslos annehmen. Einen Schönheitspreis gibt es nicht zu gewinnen.