Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Teure Bauwerke im Untergrund
Dürmentingen muss marode Abschnitte der Kanalisation reparieren
DÜRMENTINGEN - Ausgemagerte Rohroberflächen, Scherbenbildung, Spitzenmuffenrohre ohne Dichtungen oder Rohrbrüche mit Wassereinbruch: Die eher dunklen, schemenhaften Fotos, die der Ingenieur Franz-Xaver Schwörer den Dürmentinger Gemeinderatsmitgliedern im Heudorfer Dorfgemeinschaftshaus zeigt, dokumentieren Teile des Kanalsystems in Dürmentingen. Seit 2016 überprüft er im Auftrag der Gemeindeverwaltung die örtliche Kanalisation und das Wasserleitungsnetz mit Robotern und Kameras. Das erfolgt gemäß der Eigenkontrollverordnung des Landes, wonach Kommunen sich verpflichten, den Zustand Wasser- und Abwassernetze alle zehn Jahre zu begutachten, damit über Jahre hinweg geordnet Reparaturarbeiten erfolgen können. „Das sind Investitionen, die man nicht sieht, aber viel Geld kosten“, sagt Schwörer. In den vergangenen fünf Jahren haben er und sein Team das Kanalsystem aller Teilorte Stück für Stück erkundet, um nun ein erstes Urteil über dessen Gesamtzustand zu fällen: Die insgesamt knapp 37 Kilometer Kanäle und rund 34 Kilometer
Wasserleitungen weisen deutlichen Sanierungsbedarf auf, sind nach den Worten Schwörers nicht in einem schlechteren Zustand als in anderen Kommunen. Auf einer Skala der Schadensklassen für Kanäle und Wassernetze, sie reicht von null bis vier, wird die Dringlichkeit der Erneuerungsarbeiten eingeordnet: Nicht wenige Netzabschnitte in Dürmentingen weisen die Kategorie eins auf, kurzfristiger und dringender Handlungsbedarf, andere sogar die Stufe null: Letztere Schäden müssen sofort behoben werden, weil sonst Gefahr droht. „Gebrochene Kanäle können in schlimmen Fällen Straßeneinbrüche zur Folge haben“, sagt er der SZ. Erneuerungen solcher Kanalabschnitte müssten mit einem Bagger aufgegraben werden, ganze Rohrestücke würden komplett gegen neue ausgetauscht. Die meisten Sanierungsarbeiten könnten aber mit einem Roboter im Kanalnetz erledigt werden, der in vielen Fällen Rohrwände mit Epoxidharzen abdichtet.
Um der Gemeinde den Überblick der Maßnahmen zu erleichtern, hat er eine Liste mit Sanierungsvorhaben und deren zu erwartenden Kosten erstellt, die Priorität haben sollten. Dazu gehören unter anderem die Stammstraße/Kirchberg im Teilort Dürmentingen, der Storchenweg, die Riedlinger Straße ab Bahnhofsstraße bis Ortsende und die Ziegelgasse. Auch die Wasserrohre in der Haldenund Mühlstraße in Hailtingen müssen dringend erneuert werden, weil diese gebrochen seien.
Nun muss die Gemeinde Dürmentingen handeln und Geld für die Erneuerung dieser Netze in den Haushalt einstellen. Schwörer hat kalkuliert, dass die Kommune ungefähr 3,5 Millionen Euro in den kommenden zehn Jahren in die Hand nehmen muss, um Kanäle und Wassernetze in einem guten Zustand zu halten. Generell sei die hydraulische Belastung der Netze gut kalkuliert auf Grundlage des sogenannten Allgemeinen Kanalisationsplans.
Dieser wird ungefähr alle zehn bis fünfzehn Jahre aktualisiert und berücksichtigt sämtliche existierende und künftige Bauten im Gemeindegebiet, die Einfluss auf die Wassermengen haben, die in die Kanalisation gelangen.
Bad Buchau
Federseemuseum, August-Gröber-Platz, 07582/8350, 10-18 Uhr
Riedlingen
Galerie Scopes / rickisworkshop, Bilder-Ausstellung: Tusche - Touché, Weibermarkt 1, 14.30-17 Uhr
Museum Schöne Stiege, Rösslegasse 1, 15-17 Uhr
Spital zum Heiligen Geist, 15-17 Uhr
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt, Notruf 112
Polizei, Notruf 110
Allmannsweiler
Grüngutsammelstelle,
12, 17.30-18.30 Uhr
Bad Buchau
Recyclingzentrum, Unterbachstr./ Franz-Kessler-Str., 15-18 Uhr
Unlingen
Recyclingzentrum,
9-12 Uhr, 13-17 Uhr
Eggatsweilerstr.
Göffinger Str. 15,