Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Billafingen darf sich auf restaurierte Kirche freuen
Am Samstag in einer Woche öffnet das schmucke Gotteshaus wieder seine Pforten
BILLAFINGEN - Noch sind die Handwerker in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Billafingen mit den letzten Arbeiten zugange, aber nächsten Samstag, 31. Oktober, wird das Gotteshaus nach fast sechsmonatiger Restaurierung des Innenraums wieder seiner Bestimmung übergeben. Für Pfarrer Klaus Sanke Grund genug, die gelungene Sanierung des Gotteshauses mit einem Festgottesdienst würdig zu begehen und Dank an alle auszusprechen, die mithalfen, dass diese Kirche in dem 120-Seelen-Dorf wieder im Glanz erstrahlt.
Urkundlich ist eine Kapelle in Billafingen aus dem Jahr 1535 erwähnt, an deren Stelle in den Jahren 1767 bis 1769 die heutige St. Nikolauskapelle errichtet wurde. Aus dem ersten Gotteshaus sind bis heute als letzte Zeitzeugen zwei Figuren im Besitz der Pfarrgemeinde, die zum einen der heiligen Barbara und zum andern dem Schutzpatron der Kirche, dem heiligen St. Nikolaus, gewidmet sind. Von der St. Nikolauskapelle ist bis zum heutigen Tag das spätbarocke Gestühl aus dem Jahr 1770 vorhanden, das auch nach der gelungenen Innensanierung wieder eingebaut wurde.
Nach dem Anbau einer Sakristei im Jahr 1939 wurde der Kirche bis heute immer wieder Aufmerksamkeit geschenkt und notwendige Restaurierungsarbeiten vorgenommen. So wurde in den Jahren 2004 bis 2006 der Dachstuhl holzrestauratorisch saniert sowie die Außenfassade überfasst. 2007 stand die Neugestaltung liturgischer Orte wie der Zelebrationsaltar und des Ambo im Mittelpunkt und 2014 war eine neue Sakristeieinrichtung erforderlich. Bei einer technischen Überprüfung der Kirche im vergangenen Jahr wurden bei den elektrischen Einbauten Sicherheitsmängel und nicht mehr VDE-konforme Standards festgestellt. Eine zeitnahe Elektrosanierung sei daher unumgänglich, so das Fazit der Überprüfung. In diesem Zuge sollte auch die Raumschale saniert und entsprechende Schäden beseitigt werden.
Nach Ortsterminen mit der Diözese und dem Denkmalamt konnte die Planung für die Innenrenovation Anfang des Jahres 2019 in die Wege geleitet werden. Eine Kostenschätzung mit einem Volumen von 470 500 Euro wurde bei der Diözese eingereicht und im November 2019 vom Ordinariat
genehmigt, so dass im April diesen Jahres mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Es stellte sich alsbald heraus, dass die Sanierung der technischen Gewerke am aufwendigsten sein und auch den Großteil der Gesamtkosten ausmachen wird. Die komplette Elektroanlage, die Lautsprecheranlage, die Alarmanlage sowie die Beleuchtung im Kirchenschiff wurden erneuert. Dazu war es notwendig, dass die Hauptverteilung im Keller des Gotteshauses untergebracht wurde. Weiter mussten ein Schaltschrank sowie ein Bedientableau in der Sakristei installiert werden.
Aber auch der ganze Innenraum der Kirche stand bei der Renovierung im Fokus. Die gereinigte und überfasste Innenschale sowie die gesamte Ausstattung samt Altären strahlen nun wieder in ihren ursprünglichen Farben. Weiter wurde das ganze Mobiliar ausgebaut, so dass der Gestühlsboden abgeschliffen werden konnte und so die Eichendielen wieder ihren hellen Farbton aufweisen. Das gereinigte Gestühl, das zwischengelagert wurde, ist ebenfalls wieder eingebaut. „Rundum eine gelungene Sache“, findet Pfarrer Klaus Sanke als Leiter der Seelsorgeeinheit Langenenslingen.
Den „größten Brocken“der Sanierungsmaßnahme trägt laut Pfarrer Sanke die Diözese, aber an Spenden dürften nach seiner Meinung noch „ein paar Euro“mehr eingehen. Dankbar ist er aber auf jeden Fall allen Bürgerinnen und Bürgern von Billafingen, die dabei mitgeholfen haben, dass „ihre“Kirche zu einem kleinen Schmuckkästchen geworden ist.
Am Samstag, 31. Oktober, findet um 18 Uhr ein statt, bei dem sich die renovierte Kirche für die Christen wieder öffnet.
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