Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nusplingen schießt schläfrige Zebras ab
Der Trainerwechel zeigt beim FC Ostrach (noch) keine Wirkung - 1:3 gegen Nusplingen
OSTRACH - Auch der Trainerwechsel hat für Fußball-Landesligist FC Ostrach im ersten Spiel noch nicht die erhoffte Wende gebracht. Am Samstag unterlagen die Zebras, trotz ansprechender erster Halbzeit, am Ende völlig verdient dem TSV Nusplingen mit 1:3 (1:0). Ein kollektiver Leistungsabfall im zweiten Abschnitt und eine Phase mit drei Toren der Nusplinger binnen zehn Minuten sorgten für die achte Saisonpleite im zehnten Spiel.
Ein enttäuschter Ostracher Trainer Herbert Küchler stand am Rand und blickte in die Ferne. „Man darf nicht erwarten, dass ein neuer Trainer kommt und alles wird gut. Das wäre zu einfach.“Seine Worte klangen schon ein wenig nach Resignation. Das scheinbare Allheilmittel Trainerwechsel hatte nicht gefruchtet. Dabei hatte die Leistung seiner Mannschaft in Halbzeit eins Anlass zur Hoffnung geboten - trotz Umstellungen in der Ostracher Hintermannschaft. Yannick Ender fehlte gelb-rot-gesperrt, Fabian Riegger vertrat ihn in der Zentrale. Auch der Spielverlauf der ersten 45 Minuten sprach für die Zebras. Von Beginn an machte Ostrach Druck, spielte sich Chancen heraus, musste aber aufpassen, nicht in einen Konter der Gäste zu laufen. Nach einem Ballverlust im Angriff der Ostracher konnte Dominik Lück den schnellen Nusplinger Rechtsaußen im Strafraum nur noch regelwidrig stoppen, doch Löffler parierte den schwach getretenen Strafstoß von Martin Siber (12.). Zwei Minuten später pfiff Schiedsrichter Stefan Müller nach einer Ecke für Ostrach und einem Stoß von Nusplingens David Villing gegen Tenshi Kleiner abseits des Balls einen Elfmeter für Ostrach. Andreas Zimmermann übernahm Verantwortung und verwandelte - 1:0 (15.). Nun rollten die Angriffe aufs Nusplinger Tor, doch Patrick Hugger (20./22.) und Gabriel Fischer nach Pass von Hugger (24.), per Schuss von der rechten
frei zu drehen. Abteilungsleiter und Ersatztorwart Raphael Vetter schrie: „Kopf hoch. Weiter...“. Weiter machte nur Nusplingen. Vier Minuten nach dem Ausgleich umkurvte Christian Butz Lück und Riegger wie Slalomstangen - 1:2 (53.), ehe das dritte Tor der Gipfel der Ostracher Sorglosigkeit war. Weder Kleiner noch Rothmund griffen Martin Siber auf der rechten Angriffsseite an - 1:3 (59.). Drei Tore als Resultat der viel zu passiven Spielweise der übernervösen Ostracher. Im (nicht anwesenden) Mittelfeld waren die Bälle schnell weg. Kein Zweikampfverhalten. Ostrach spielte eher für den Friedensnobelpreis vor als für drei Landesligapunkte.
Erst jetzt zeigten sich die Ostracher wieder engagierter, freilich ohne zu überzeugen. Nur einmal spielte sich Patrick Hugger durch die Gästeabwehr und wurde von Lars Schmieder zu Fall gebracht. Elfmeter. Doch anstatt Andreas Zimmermann erneut schießen zu lassen, schnappte Hugger seinem Kapitän den Ball vom Fuß, wohl auch um seine Torflaute zu beenden, scheiterte aber mit seinem zu lasch geschossenen Elfmeter an Nusplingens Torwart Sebastian Moser. Mosers letzte Aktion, denn nach einer Ecke stocherte Kleiner nach, traf wohl Moser am Kopf, der minutenlang mit einer Platzwunde behandelt wurde, nachdem die Nusplinger verzweifelt nach einem Sanitäter gerufen hatten. Sebastian Moser musste raus, Benjamin Moser kam. Nach dem Spiel gab er - mit dickem Turbanverband - glücklicherweise Entwarnung. Im Gegensatz zum FC Ostrach ...