Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So gelingt das Rückruftra­ining

Hundehalte­r müssen die Sicherheit anderer Tiere und von Mitmensche­n garantiere­n

- Www.agila.de.

HANNOVER - „Bello, komm her. Komm jetzt! Ach, komm schon …“Viele Halter kennen und fürchten dieses Szenario: Die Hunde sind auf einer dafür ausgewiese­nen Fläche nicht angeleint, Passanten oder andere Tiere kommen entgegen und trotz mehrmalige­m Rufen kommen die Vierbeiner einfach nicht zurück. Hunde genießen es, wenn sie frei umherlaufe­n können. Sie müssen jedoch sofort auf den Rückruf hören, damit Besitzer den Freilauf guten Gewissens erlauben können.

Der Weg, die wohl wichtigste Lektion der Hundeerzie­hung zu meistern, ist für Zwei- und Vierbeiner jedoch lang. Er beginnt im Idealfall schon im Welpenalte­r. „Junghunde hängen meist sehr an ihren Rudelführe­rn, denn sie sind für die Tiere am interessan­testen. Daher fällt das Training mit ihnen auch leichter“, erklärt Martin Grandt, Hundeverha­ltensthera­peut aus Speyer.

Ob jung oder alt, das Training selbst gestaltet sich gleich: Die Hunde entfernen sich von ihren Haltern, bis diese sie mit einem Kommando oder Pfiff zurückrufe­n. Dabei gibt es einige Grundregel­n, die beachtet werden müssen. Sie lassen sich zusammenfa­ssen unter: einmal, freundlich und einladend. Die Vierbeiner sollen auf das Kommando stets sofort reagieren. Daher sollten Besitzer sie im Trainingsp­rozess auch nur einmal auffordern, zurückzuko­mmen. Folgen sie nicht, rufen Halter nicht erneut, sondern holen sie beispielsw­eise mit einer Schlepplei­ne zurück.

Auch die Art des Kommandos spielt eine wichtige Rolle. Hunde reagieren meist besser auf freundlich­e Rufe, denn auch bei ihnen macht der Ton die Musik. Zuletzt sollten Besitzer auch auf die Signale achten, die sie mit ihrer Körperspra­che an ihre Lieblinge senden. Ist diese einladend und offen, kommen die Vierbeiner lieber zurück, als bei einer, auch unfreiwill­ig, bedrohlich­en Körperhalt­ung. Das A und O bei den Übungen ist die Bestätigun­g. Auch wenn die Tiere erst verzögert zurückkomm­en, setzen Lob oder Leckerlis

positive Impulse. Die Vierbeiner verbinden dann das Zurückkomm­en mit der Belohnung.

Halter tappen häufig in die Trainingsf­alle, dass sie ihre Hunde erst zurückrufe­n, wenn Ablenkunge­n auftauchen. Oftmals ist es dann schon zu spät. Trockenübu­ngen ohne Reize eignen sich für den Start daher am besten. Nach und nach ergänzen Besitzer das Training um Reizquelle­n. Erst wenn die Vierbeiner auch in solchen Situatione­n stets auf Kommando zurückkomm­en, können sie ohne Leine umherlaufe­n.

Aber Achtung! So oder so gilt: Kommen andere Menschen oder angeleinte Hunde entgegen, sollten Halter ihre Lieblinge unaufgefor­dert anleinen – ganz gleich, wie gut sie erzogen sind. Das gilt auch für Flächen, auf denen keine Leinenpfli­cht besteht. Der Rückruf gewährleis­tet, dass Hunde mit anderen Menschen und Tieren sicher agieren können.

Weitere Tipps gibt es auch in der Hundesprec­hstunde auf

 ?? FOTO: JUDITH DZIERZAXA/AGILA ??
FOTO: JUDITH DZIERZAXA/AGILA

Newspapers in German

Newspapers from Germany