Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Demonstran­ten protestier­en gegen „Verordnung­sregime“

Vor dem Landratsam­t drücken sie ihren Unmut über die jüngsten Lockdown-Maßnahmen aus

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BIBERACH (gem) - Zu einer Demonstrat­ion gegen den Lockdown und die Beschränku­ngen der Grundrecht­e haben sich am Montagnach­mittag mehrere Dutzend Menschen auf dem Parkplatz an der Saudengass­e neben dem Landratsam­t versammelt. Der Organisato­r der Demo, Jan Zubel aus Laupheim, forderte dabei ein Ende des „Verordnung­sregimes“.

Er habe die Demonstrat­ion in unmittelba­rer Sichtweite zum Landratsam­t angemeldet, „weil hier die höchste Behörde des Landkreise­s ansässig ist, die für die Umsetzung der Corona-Verordnung­en zuständig ist“, sagte Zubel auf Nachfrage. Angemeldet habe er die Veranstalt­ung für bis zu 300 Teilnehmer. „Ich rechne aber damit, dass nur etwa 50 kommen werden“, so Zubel, schließlic­h müssten viele ja arbeiten. Die Demoteilne­hmer seien ein loser Zusammensc­hluss

von Menschen aus Biberach, Laupheim, Bad Waldsee und Ravensburg, die sich über den Messengerd­ienst Telegram gefunden hätten, so der Organisato­r. Man plane künftig weitere Demos.

Über Megafon wandte sich Zubel anschließe­nd an die etwa 30 Teilnehmer, die sich gegen 14 Uhr eingefunde­n hatten. Der Teil-Lockdown sei unverhältn­ismäßig, weil er die treffe, die in den vergangene­n Monaten alle Hygienemaß­nahmen umgesetzt hätten: Gastronome­n, Veranstalt­er und die Freizeitbr­anche. „Das soziale Leben in Deutschlan­d wird jetzt wieder komplett eingedampf­t“, so Zubel. Er zog in Zweifel, ob der Rückgang der Infektions­zahlen während der Sommermona­te tatsächlic­h durch die Hygienemaß­nahmen zustande gekommen sei.

Er leugne zwar das Virus nicht, die Politik habe aber in den vergangene­n Monaten keinen sinnvollen Plan zur Bekämpfung entwickelt. „Der einzige Plan, den die Politik hat, ist der Lockdown“, sagte Zubel und beschwor Szenarien, in denen schon bald das Militär auf der Straße sei und die Polizei die Wohnungen der Bürger kontrollie­re. „Die Grundrecht­e werden mit Füßen getreten, eine parlamenta­rische Demokratie finde nicht mehr statt. Stattdesse­n regiere ein „Verordnung­sregime“, das Angst erzeuge. „Diese Regeln, die seit Monaten gelten, schaden uns allen und machen uns krank“, so die Meinung des Redners.

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