Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Für den Kopf kommen andere Zeiten
Die Ravensburg Towerstars haben eine durchwachsene Vorbereitung hinter sich
Dass die Vorbereitung nun vorbei ist und am Wochenende die neue Saison in der Deutschen Eishockey-Liga 2 beginnt, freut Rich Chernomaz. „Gott sei dank“, sagte der Trainer der Ravensburg Towerstars am Sonntagabend nach dem letzten Testspiel gegen den ESV Kaufbeuren (1:2). Am Freitag (19.30 Uhr/SpradeTV) treffen die Towerstars auswärts auf die Tölzer Löwen. „Für den Kopf meiner Spieler und die Einstellung ist das etwas ganz anderes als in den vergangenen drei Wochen“, meinte Rich Chernomaz.
Denn die Vorbereitung seiner Ravensburger hatte in Summe mehr Tiefen als Höhen. „Wir haben auch drei Spiele gewonnen“, sagte Chernomaz. Zwei davon allerdings gegen die Oberligisten Memmingen und Lindau. Dazu gab es einen 5:1-Sieg gegen die Heilbronner Falken im „Get Ready Cup“. Die übrigen fünf Partien dieses Vorbereitungsturniers – in Heilbronn sowie jeweils beide Partien gegen Turniersieger Bietigheim Steelers und den ESV Kaufbeuren – gingen verloren. „Die letzten drei Spiele waren nicht gut“, gestand daher auch Chernomaz.
Seine Mannschaft hat, wie es im Sport immer so schön heißt, noch ganz viel Luft nach oben. Und trotz der Niederlage am Sonntag in der leeren CHG-Arena gegen den Allgäuer Rivalen Kaufbeuren war da schon ein Aufwärtstrend der Towerstars zu sehen. „Wir haben schnell gespielt, haben unseren Defensivplan gut umgesetzt, haben in der neutralen Zone gut gearbeitet und uns viele Chancen herausgespielt“, sagte Chernomaz. Das große Aber: Bis auf den Treffer von David Zucker in Überzahl zum 1:2 kam offensiv nichts Zählbares herum. Bei Pfosten
und Lattentreffern hatten Daniel Stiefenhofer, Mathieu Pompei und Robbie Czarnik Pech, dazu war Kaufbeurens Goalie Stefan Vajs stark. „Er hatte gute Saves“, lobte ESVK-Trainer Rob Pallin seinen Torhüter.
Gut, und das war ebenfalls ein positiver Aspekt des Sonntagsspiels, war auch Niklas Treutle. Den Goalie haben sich die Towerstars von den Nürnberg Ice Tigers aus der weiter pausierenden DEL ausgeliehen. „Er war sehr gut“, sagte Chernomaz. Der Nationaltorwart wird aller Voraussicht nach auch am Wochenende im Ravensburger Tor stehen. Treutles neue Mannschaftskollegen dagegen können sich allesamt noch steigern. Beispiele: Olivier Hinse blieb nicht nur gegen Kaufbeuren blass. Andreas Driendl sucht ebenfalls noch nach seiner Form. Mathieu Pompei und Robbie Czarnik waren bemüht, aber glücklos. Goalie Olafr Schmidt zeigte ein paar Unsicherheiten. Bemerkbar machte sich das Fehlen des defensiven Stabilisators Pawel Dronia und des Stürmers Robin Just. „Das darf aber keine Ausrede sein“, meinte Chernomaz zu den Verletzten. „Anderen Mannschaften fehlen auch Spieler.“
Doch die Ravensburger Schlüsselspieler müssen ab Freitag zulegen. „Trotz der Niederlage war es ein guter Schritt, wir können positive Signale mitnehmen“, sagte Ravensburgs Trainer nach dem 1:2 gegen Kaufbeuren. Und nach vier Niederlagen in Folge gegen Ligakonkurrenten wisse seine Mannschaft nun, „auf was es ankommt“. Positiv in Erscheinung getreten ist Joshua Samanski. Der Deutsch-Kanadier, gerade mal 18 Jahre alt, hinterließ in der Vorbereitung Eindruck. Der Lohn: Bis es in der kanadischen Juniorenliga weitergeht, darf Samanski für die Towerstars spielen.