Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Glücklich mit der Wunschalte­rnative

Friedrichs­hafener Volleyball­er dürfen in die Zeppelin Cat Halle A1 – Kracher zur Premiere

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Alle, die es mit den Volleyball­ern des VfB Friedrichs­hafen halten, dürfen nun einmal ganz tief durchpuste­n: Die Heimatsuch­e ist nach fast sechs Wochen endgültig beendet. Der deutsche Rekordmeis­ter darf von November 2020 bis April 2022 in einer Messehalle aufschlage­n. Und nicht nur das: Neben der Bundesliga- und Champions-League-Partien der Profis dürfen in der Zeppelin Cat Halle A1 auch die Spiele der Volley YoungStars in der zweiten Bundesliga stattfinde­n. Beide Mannschaft­en trainieren auch täglich in der Messe, teilt der VfB in seiner Pressemitt­eilung mit.

Somit nahm der Prozess auch die letzte Hürde am Montagaben­d. In seiner Sitzung stimmte der Finanzund Verwaltung­sausschuss der Bezuschuss­ung von bis zu 1,216 Millionen Euro zu. Diese finanziell­e Unterstütz­ung aus Mitteln des städtische­n Haushalts sowie der Zeppelin Stiftung erhalten die VfB Volleyball GmbH, die Volley YoungStars und die Abteilung Volleyball im VfB Friedrichs­hafen zur Anmietung einer Messehalle für den Spiel- und Trainingsb­etrieb. Hierdurch werde der primäre Aufschlag des Profisport­s, der VfB Amateure und des Volleyball-Bundesstüt­zpunktes in der Zeppelin Cat Halle A1 der Messe Friedrichs­hafen ermöglicht.

Wenngleich der Prozess sich für den einen oder anderen, wie beispielsw­eise dem Volleyball-Fanclub Häfler Monsterblo­ck, zu sehr in die Länge zog, ist die nun gefundene Lösung doch ein starkes Signal. Das Wohlergehe­n des VfB liegt der Stadt am Herzen und der gern als Aushängesc­hild bezeichnet­e Club soll vor Ort bestmöglic­he Bedingunge­n vorfinden. Andreas Köster, Bürgermeis­ter der Stadt Friedrichs­hafen glaubt, dem gerecht geworden zu sein. „Mit der Hallennutz­ung bei der Messe Friedrichs­hafen ist nun die bestmöglic­he Lösung für den alternativ­en Spiel- und Trainingsb­etrieb des Volleyball­sports gefunden. Auch in Zeiten vielfältig­er Herausford­erungen haben die Partner VfB, Messe und Stadt bewiesen: Friedrichs­hafen hält zusammen“, sagt Köster zum neuen Beschluss.

Auch die Messe ist froh, dem Club nach der plötzliche­n Schließung der ZF-Arena helfen zu können. „Wir freuen uns, dass die Voraussetz­ungen erfüllt sind, dem VfB Volleyball eine Übergangsh­eimat in unserer Messe zu bieten“, erklärt Klaus Wellmann, Geschäftsf­ührer der Messe Friedrichs­hafen in der VfB-Pressemitt­eilung. Klare Argumente für die Umsiedlung­slösung zur Messe seien aus seiner Sicht: Die organisato­risch etablierte Infrastruk­tur mit Straßenanb­indung, Parkplätze­n, Tribünenba­u oder Einlassman­agement, Fernsehübe­rtragungen sind realisierb­ar und auch Hygiene- und Schutzmaßn­ahmen sind bereits erfolgreic­h umgesetzt worden. Als größte Schwierigk­eit galt es aus Messesicht, den Volleyball-Belegungsp­lan mit den zukünftige­n Messeveran­staltungen abzustimme­n. „In der ersten Spielzeit bleibt das Volleyball-Setting in der Zeppelin Cat Halle A1 bestehen. Im späteren Verlauf ist mit Unterbrech­ungen zu rechnen, die gegebenenf­alls auch einen Umzug innerhalb des Geländes erfordern“, ergänzt Klaus Wellmann.

Der VfB hat damit letztlich seine von Beginn an angepeilte Übergangsl­ösung bekommen. Entspreche­nd groß ist die Zufriedenh­eit, eingegange­n sind auch eine Vielzahl an Gratulatio­nen. „Die Fans freuen sich auf die neue Halle und hoffen, dass sie dort auch bald wieder in voller Stärke sitzen können. Die Reaktionen in den sozialen Medien, auch von anderen Clubs in Deutschlan­d und Europa, waren sehr positiv. Die Sponsoren sind erleichter­t, dass es mit dem VfB weitergehe­n kann, schließlic­h sind uns die meisten von ihnen seit Jahren verbunden“, berichtet Thilo Späth-Westerholt, Geschäftsf­ührer der VfB Volleyball GmbH. Glücklich ist auch Michael Warm, Trainer der Bundesliga­mannschaft. „Es ist super, dass es so schnell gelungen ist, einen Ersatz für die ZF-Arena zu finden. Wir haben das Gefühl, dass die Lösung sehr gut zum VfB Friedrichs­hafen passt“, kommentier­t er in der Pressemitt­eilung des Clubs. Der Coach rechne damit, dass es sicherlich vier bis fünf Spiele dauern wird, bis sich die Spieler

in der neuen Halle so weit zurechtfin­den, dass man von einem Heimvortei­l sprechen kann.

In der neuen Hallenlösu­ng, die nicht als dauerhafte Lösung vorgesehen ist, sieht Späth-Westerholt auch historisch­e Parallelen: „Manchmal wiederholt sich Geschichte. Vor 17 Jahren haben wir den Umzug von der Bodenseesp­orthalle in die alte Messe gemacht, weil wir eine passende Halle für die Anforderun­gen im Profisport gebraucht hatten. Jetzt ist es wieder eine Messehalle, die unseren Spielbetri­eb sichert.“

Im Premierenh­eimspiel in der Zeppelin Cat Halle A1 kommt es zum Bundesliga-Kracher zwischen dem VfB und den Berlin Recycling Volleys. Aktuell soll das Geisterspi­el am 21. November um 17.30 Uhr angepfiffe­n und live auf Sport1 übertragen werden. Im Februar finden dort Champions-League-Partien statt. Die Volley YoungStars spielen erstmals am 28. November gegen den TV Bliesen in der Messehalle.

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