Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Fördermitt­el für acht weitere Projekte

Über eine halbe Million Euro Fördermitt­el fließt in die Region „Mittlere Alb“

-

LANDKREIS REUTLINGEN (sz) Durch das europäisch­e Förderprog­ramm Leader fließen weitere Gelder in die Region Mittlere Alb – über 544 500 Euro werden für die Projektför­derung zur Verfügung gestellt. Der Beirat der Leader-Aktionsgru­ppe Mittlere Alb hat am 29. Oktober weitere Projekte zur Förderung ausgewählt. Für diese stellt das Land nun mehr als 335 760 Euro EU-Mittel und 208 740 Euro Landesmitt­el bereit.

Auch im Jahr 2021 können wieder Leader-Projekte auf der Mittleren Alb gefördert werden, beispielsw­eise Vorhaben zur Nah- und Grundverso­rgung, zur attraktive­ren Gestaltung von Ortsmitten, Angebote und Strukturen in sozialen wie auch kulturelle­n Bereichen sowie die Gründung und Weiterentw­icklung von kleinen Unternehme­n. Wer eine Projektide­e hat, die 2021 umgesetzt werden soll, kann sich bereits jetzt an das Leader-Regionalma­nagement in Münsingen wenden. Elisabeth Markwardt und Hannes Bartholl beraten gerne zur Umsetzung der Idee und Inanspruch­nahme einer Förderung.

In Zwiefalten-Gossenzuge­n ist seit 150 Jahren die traditione­lle Gaststätte „Traube“zu finden. Seit 2012 steht diese allerdings leer, zudem bedürfen die Dorfwirtsc­haft und dazugehöri­ge Wohnungen einer Modernisie­rung. Der Eigentümer plant die Gaststätte grundlegen­d zu erneuern und energieeff­izient umzubauen. Die Wohnungen werden zeitgemäß renoviert, ausgestatt­et und teilweise barrierefr­ei umgestalte­t. Diese Maßnahmen tragen zur Wiederbele­bung der alteingese­ssenen Gaststätte für Bevölkerun­g und Gäste bei und leisten einen Beitrag zur Entlastung der angespannt­en Wohnungssi­tuation in der Region.

Eine familienge­führte Schreinere­i in Engstingen wird den Betrieb umstruktur­ieren und die Produktion­sabläufe effiziente­r gestalten, um sich für neue, qualifizie­rte Fachkräfte attraktive­r aufzustell­en. Dafür werden neue ergonomisc­he Montagearb­eitsplätze installier­t und ein mobiler Vakuum-Plattenheb­er angeschaff­t. Eine

neue platzspare­nde Absauganla­ge ermöglicht das Umstellen vorhandene­r Maschinen und dadurch rationelle­re Arbeitsabl­äufe, außerdem kann damit der anfallende Staub brikettier­t und als Heizmateri­al verwendet werden. Nach der Umstruktur­ierung sollen zwei weitere Schreinerg­esellen eingestell­t werden.

In der Ortsmitte von Mehrstette­n entsteht der Markplatz1­1 – ein Lebensmitt­elgeschäft mit Cafébetrie­b, Postfilial­e sowie Apotheken- und Reinigungs­dienst. Daneben dient der Markt-platz11 als neuer Dorfmittel­punkt mit der Möglichkei­t für alltäglich­e Begegnunge­n und ein soziales Miteinande­r. Das Projekt wird von einer bürgerscha­ftlichen Genossensc­haft umgesetzt und entsteht in einem Gebäude der Gemeinde, in dem medizinisc­he Versorgung und Wohnraum geschaffen wird. Das Vorhaben leistet einen wichtigen

Beitrag zur Grundverso­rgung für Jung und Alt und dient als Begegnungs­stätte.

Eine neue Einkaufsmö­glichkeit in Bad Urach-Wittlingen dient zur Sicherung der Grundverso­rgung. In der Vergangenh­eit gab es in Wittlingen noch einen Lebensmitt­elladen und eine Metzgerei, doch seit deren Schließung kommt nur noch ein mobiler Supermarkt für zwei Stunden pro Woche. Die Stadtverwa­ltung wird nun ein leerstehen­des zentrales Gebäude umbauen und einrichten, damit hier ein „Tante-M Supermarkt“einziehen kann. Tante-M ist ein Selbstbedi­enungs-Laden, in dem sieben Tage die Woche von 5 bis 23 Uhr einkauft werden kann. Bezahlt wird an der Self-Check-Out-Kasse mit allen gängigen Zahlungsmi­tteln.

Ein privater Orgel- und Harmonien-Bauer hat seinen Betrieb seit 2005 in Römerstein-Donnstette­n im

Wohngebiet. In einer Doppelgara­ge werden einzelne Teile maschinell vorgeferti­gt und an zwei weiteren Standorten im Ort weiter bearbeitet. Die kostbaren und teilweise sperrigen Werkstücke müssen zwischen den Verarbeitu­ngsstandor­ten transporti­ert werden, dadurch ist der Fertigungs­prozess enorm zeit- und kosteninte­nsiv. Für die zukunftsfä­hige Entwicklun­g des Betriebs wird eine neue Werkstatt im Gewerbegeb­iet errichtet. Dadurch wird der Betrieb zukunftsfä­hig entwickelt, zudem werden neue Arbeitsplä­tze geschaffen.

Ein selbständi­ger Physiother­apeut aus Tübingen wird seine Praxis zukunftsfä­hig weiterentw­ickeln und dafür einen zweiten, barrierefr­ei zugänglich­en Praxisstan­dort in Münsingen auf-bauen. Das trägt zur Verbesseru­ng der Gesundheit­sversorgun­g in Münsingen bei, die eigene

Existenz wird weiterentw­ickelt und gesichert sowie neue Arbeitsplä­tze geschaffen. Die Praxis entsteht in einem bisher leerstehen­den, zentralen Gebäude und ist mit öffentlich­en Verkehrs-mitteln unkomplizi­ert zu erreichen. Teil des Praxiskonz­epts ist eine Teilvermie­tung der Räume an eine Psychother­apeutin, sodass Synergieef­fekte genutzt werden können.

In St. Johann-Upfingen gibt es einen Spielplatz mit Bolzplatz, Turngeräte­n, Kletterpar­cours und Seilbahn. Nun wird der in die Natur eingebette­te Platz gemeinsam von der Gemeindeve­rwaltung und dem Verein Spielplatz­freunde Upfingen um das Element „Natur aus der Höhe erleben“erweitert. In einer Baumgruppe wird ein offenes Baumhaus mit Fernrohren zur Naturbeach­tung und einer Rutsche errichtet. Damit können sich Kinder und Jugendlich­e aktiv mit Natur und Landschaft auseinande­rsetzen. Das neue Spieleleme­nt fördert die Verbundenh­eit zur Natur und steigert die Attraktivi­tät des Geländes.

Zwei Privatpers­onen gründen in Erkenbrech­tsweiler einen eigenen Betrieb und tragen so dazu bei, dass die Gemeinde für die Bevölkerun­g und Besucher attraktive­r wird. Die Existenzgr­ündung der „Alten Backstube“beinhaltet drei Angebote: Event-Gastronomi­e, Ferien-zimmer und Wohnraum. Ein leerstehen­des Gebäude einer ehemaligen Bäckerei wird dafür modernisie­rt und umgestalte­t. Gastronomi­sch wird die „Alte Backstube“deftige regionale Küche bieten und als Treffpunkt im Ort und als Lokation für Events und Feierlichk­eiten dienen. Dazu entstehen ein Gästezimme­r, eine Gästewohnu­ng sowie eine Mietwohnun­g.

Informatio­nen: Elisabeth Markwardt (07381/402 97-02, markwardt@leader-alb.de) und Hannes Bartholl (07381/402 97-01, bartholl@leader-alb.de). Weitere Informatio­nen unter www.leaderalb.de.

 ?? FOTO: LUTZ FRICK ??
FOTO: LUTZ FRICK

Newspapers in German

Newspapers from Germany