Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Geist der Rose“für 23 Millionen Euro versteigert
Seltener pinkfarbener Diamant hat 14,83 Karat
GENF (dpa) - Einer der größten je versteigerten violett-pinkfarbenen Diamanten ist bei einer Auktion in Genf zwar teuer verkauft worden. Gemessen am geschätzten Höchstpreis war es für den Käufer oder die Käuferin aber ein Schnäppchen: Der ovale Diamant mit 14,83 Karat wurde am Mittwochabend für umgerechnet knapp 23 Millionen Euro versteigert, wie das Auktionshaus Sotheby's mitteilte. Vor einigen Wochen hatte es den Wert noch auf bis zu 32 Millionen Euro geschätzt.
Der Stein ist ziemlich einzigartig: Etwa so groß wie ein Fingernagel, funkelt er im Licht von allen Seiten. Das US-Edelsteininstitut hat ihm die höchsten Farb- und Reinheitsnoten erteilt. Ob daraus ein Ring, eine Brosche oder ein Kettenanhänger wird, ob das gute Stück gar in einer Krone oder nur in einer Schatzschatulle landet, liegt ganz im Ermessen des Käufers oder der Käuferin. Der oder die Unbekannte bot bei der Auktion in einem Nobelhotel in Genf am Abend per Telefon mit. Die Identität wurde nicht preisgegeben.
Der Diamant war 2017 in einem Bergwerk in Jakutien im Nordosten Russlands gefunden worden. Er hatte ungeschliffen unglaubliche 27,85 Karat. Benannt wurde er nach dem russischen Ballett „Geist der Rose“, das 1911 in Monte Carlo Premiere hatte. Pinkfarbene Diamanten werden unter anderem in Brasilien, Südafrika, Tansania, Kanada und Australien gefunden. Und eben in Russland. Nach Angaben von Sotheby's hat nur 0,1 Prozent der etwa 20 Millionen Karat, die jedes Jahr gefunden werden, diese Färbung. Und nur ein Prozent der bekannten pinkfarbenen Diamanten hat mehr als zehn Karat.
Anders als bei gelben Diamanten, die durch Nitrogen im Boden entstehen, oder blauen, die ihre Färbung durch Bor im Boden erhalten, haben pinkfarbene Diamanten keine Spurenelemente. Man glaubt, dass Hitze und Druck bei der Entstehung Kohlenstoffatome verschieben und dadurch das Licht anders reflektiert wird.