Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Müll spült Millionen in die Kasse(n)
Die Müllverbrennung im Ulmer Donautal stellt sich neu auf – Auch der Kreis Biberach ist jetzt an Bord
ULM (sz) - Der Zweckverband Thermische Abfallverwertung Donautal (TAD) hat in seiner Verbandsversammlung am Montag in der Donauhalle in Ulm den Wirtschaftsplan für 2021 beschlossen. Das betriebene Müllverbrennungskraftwerk spült dem Verband und seinen Mitgliedern wieder Millionen von Euro in die Kasse, so der an dem Kraftwerk beteiligte Alb-Donau-Kreis in einer Mitteilung.
Der Wirtschaftsplan sieht im Erfolgsplan Erträge und Aufwendungen von je 19,1 Millionen Euro vor. Im Vermögensplan sind Einnahmen und Ausgaben von 7,3 Millionen Euro geplant.
Das Verbandsumlageaufkommen beträgt 2021 rund 9,75 Millionen Euro. Durch Auflösung und Verwendung von Rücklagen in 2021 und 2022 von je 700 000 Euro wird der Anstieg des Umlageaufkommens gedämpft.
Der Landkreis Biberach ist seit 1. Juni 2020 das sechste Mitglied im Zweckverband TAD, schon dabei sind die Stadt Ulm, der Alb-DonauKreis, der Landkreis Heidenheim, der Kreis Sigmaringen und die Stadt Memmingen.
Bei den Erlösen aus dem Verkauf von Strom und Fernwärme, die aus dem Müll durch dessen Verbrennung in dem Kraftwerk im Ulmer Donautal gewonnen werden, rechnet der Zweckverband für 2021 mit Einnahmen in Höhe von 4,2 Millionen Euro.
Auch 2021 soll das Müllheizkraftwerk
(MHKW) mit einem erwarteten Jahresdurchsatz von rund 165 000 Tonnen Müll voll ausgelastet sein. Die Müllmengen aus dem Verbandsgebiet, einschließlich des neuen TAD-Mitglieds, dem Landkreis Biberach, sind auf knapp 124 000 Tonnen prognostiziert.
Aus den Partnerlandkreisen, die ihren Müll im Müllheizkraftwerk Ulm-Donautal entsorgen, werden im kommenden Jahr 27 000 Tonnen erwartet (Ostalbkreis und Landkreis Tuttlingen).
Im Jahr 2020 sind Instandhaltungsinvestitionen bei verschiedenen Anlagenteilen im MHKW von rund sechs Millionen Euro geplant. Das betreffe die Turbinensteuerung, den Umbau der zentralen Leitstelle des MHKW, die Sanierung der Rauchgasreinigung und Bandschutzmaßnahmen.
Die Verbandsversammlung wählte am Montag Landrat Heiner Scheffold (Alb-Donau-Kreis) turnusgemäß ab 1. Januar 2021 für ein Jahr zum Verbandsvorsitzenden. Seine Stellvertreter sind Oberbürgermeister Gunter Czisch (Ulm), Landrätin Stefanie Bürkle (Sigmaringen), Landrat Peter Polta (Heidenheim), Landrat Heiko Schmid (Biberach) und Oberbürgermeister Manfred Schilder (Memmingen).
Ab 1. April 2021 wird Johannes Müller, derzeitiger Fachdienstleiter Finanzen, Schulen, Liegenschaften und künftiger Finanzdezernent des Alb-Donau-Kreises, neuer Geschäftsführer des Zweckverbands. Das beschloss die Verbandsversammlung. Er wird dann die Nachfolge von Ulrich Keck antreten, der zum 31. März in den Ruhestand geht. Der derzeitige Finanzdezernent im Landratsamt Alb-Donau-Kreis ist seit 2003 Geschäftsführer des Zweckverbands TAD.
Elke Bossert, seit Sommer 2020 neue Fachdienstleiterin Abfallwirtschaft im Landratsamt Alb-DonauKreis, wurde von der Verbandsversammlung zur neuen stellvertretenden Geschäftsführerin bestellt, mit sofortiger Wirkung. Sie hatte diese Aufgabe bereits seit 1. Juli kommissarisch inne, als Nachfolgerin von Ulrike Gläser. Gläser war zu den Entsorgungsbetrieben Ulm (EBU) gewechselt.