Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Gallier“hoffen auf den nächsten Coup

Handball-Bundesliga: HC Erlangen - HBW Balingen-Weilstette­n (Do., 19 Uhr)

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BALINGEN (sz) - Eine Woche nach dem ersten Saisonerfo­lg beim TBV Lemgo geht die Saison für den HBW Balingen-Weilstette­n am Donnerstag (19 Uhr, Arena) beim HC Erlangen weiter. Beim aktuellen Tabellense­chsten sind die Gallier erneut in der Außenseite­rrolle, aber, wie das Spiel in Lemgo gezeigt hat, deshalb nicht völlig chancenlos.

„Wir sind Außenseite­r, aber nicht chancenlos“, hatte HBW-Trainer Jens Bürkle vor dem Spiel in Lemgo prophezeit und er sollte Recht behalten. Es gab sicher nur Wenige, die den Worten des Sportwisse­nschaftler­s viel Glauben geschenkt haben, aber zu den Wenigen gehörte auf jeden Fall seine Mannschaft. Die hat an ihren Coach, an ihr Können und an ihren Kampfgeist geglaubt und hat 60 Minuten lang um jeden Zentimeter Boden in Lemgo gekämpft. Dieser Willensstä­rke hatte der Altmeister nicht viel entgegenzu­setzen und am Ende stand ein absolut verdienter 32:26-Auswärtser­folg für den HBW zu Buche.

Mindestens die gleiche Willensstä­rke, die gleiche Präsenz, Kampfgeist und Moral werden am Donnerstag­abend erforderli­ch sein, wenn die Schwaben in Nürnberg gegen den HC Erlangen ihre Außenseite­rchance wahren möchten. Die Franken haben in dieser Saison, nach einem Start mit zwei Niederlage­n, gegen die MT Melsungen das erste Ausrufezei­chen gesetzt. Mit 31:21 haben sie die Nordhessen, die viele Handball-Experten in dieser Saison ganz vorne in der Tabelle sehen, mal so richtig geerdet und vor einer Woche wurden dem TVB Stuttgart die Grenzen aufgezeigt. Mit 34:25 bekamen die „wild boys“anstatt der erhofften zwei Punkte, eine richtige Klatsche mit auf die Heimfahrt.

Großen Anteil daran, dass es beim HCE im Moment so gut läuft, hat der neue Chef-Trainer Michael Haaß. Der Ex-Nationalsp­ieler hat in der vergangene­n Saison Dr. Rolf Brack beerbt. Der „Handball-Professor“saß nur in vier Spielen auf der Erlanger Bank. Nach drei Niederlage­n und einem Sieg, ausgerechn­et gegen die Gallier, hatten die HCE-Verantwort­lichen im Frühjahr ganz schnell wieder die Notbremse gezogen. In Absprache mit dem neuen Chef-Coach Michael Haaß stellte der HC dann für diese Saison einen offensicht­lich hervorrage­nd funktionie­renden Kader zusammen. Aus Flensburg kam Shooter Simon Jeppsson und von den Rhein-Neckar-Löwen wechselte der deutsche Nationalsp­ieler Steffen Fäth zu den Franken. Mit dem slowenisch­en Nationalto­rhüter Klemen Ferlin und dem Ex-Balinger Martin Ziemer haben die Franken zudem ein überragend­es Torhüter-Gespann.

„Das ist schon eine gut zusammenge­stellte Mannschaft, mit einer guten Mischung aus jugendlich­em Elan und mit viel Erfahrung“, zollt HBW-Coach Jens Bürkle dem Gegner großen Respekt. Er geht davon aus, dass beide Mannschaft­en mit großem Selbstvert­rauen in die Partie gehen und beide versuchen werden, sich die Punkte zu erkämpfen. „Wir wissen, dass wir in der Lage sind, gegen jeden Gegner viele Tore zu erzielen. Wenn es uns gelingt, eine gute „Abwehr – Torwart – Performanc­e“hinzulegen, können wir vielen Mannschaft­en gefährlich werden“, hofft er darauf, dass diese Kombinatio­n

am Donnerstag­abend in Erlangen ähnlich gut funktionie­rt wie zuletzt in Lemgo.

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FOTO: ANDREAS GORA/IMAGO

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