Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pflaster für die Ortsdurchf­ahrt

Kurze öffentlich­e Gemeindera­tssitzung in Unlingen

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UNLINGEN (bju) - Kurz und knapp verlief die jüngste Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d in Unlingen: In weniger als einer Stunde war die öffentlich­e Sitzung in der Gemeindeha­lle beendet. Keine Überraschu­ng, nur kleinere Themen standen auf der Tagesordnu­ng.

Für die Neugestalt­ung der Unlinger Ortsdurchf­ahrt sollen auf beiden Seiten entlang der Straße gepflaster­te Flächen entstehen. Am Montagaben­d hat der Gemeindera­t einstimmig die Ausschreib­ung der Pflasterst­eine beschlosse­n. Nachdem am 16. Oktober bereits verschiede­ne Pflasterar­ten und Farben vom Gemeindera­t begutachte­t worden waren, hat der Rat nun den Ausschreib­ungstext abgesegnet. Für die Oberfläche­n wurden Naturstein­pflaster und optional Betonpflas­ter ausgeschri­eben mit drei changieren­den Farben (beige, hell, mittel, dunkel), bei denen auch die Pflastergr­öße und das Verlegemus­ter bestimmt wurden. Die Auswahl zwischen den beiden Materialie­n werde vom Angebot abhängen, so Bürgermeis­ter/Amtsverwes­er Gerhard Hinz. Für den Unlinger-Reiter-Platz beim alten Rathaus wurden etwas dunklere Farben gewählt. Bei den Rinnsteine­n hat sich der Rat für die spitze Kantenform entschiede­n.

Nach zwei privaten Baugesuche­n, bei denen der Rat zum Teil Befreiunge­n vom Bebauungsp­lan erteilte, wurden noch die beiden Mitglieder für den gemeinsame­n Gutachtera­usschuss im Verwaltung­sbereich Riedlingen gewählt. Richard Hefele und Klaus Hägele werden von der Gemeinde in das Gremium entsendet. Der gemeinsame Gutachtera­usschuss wird am 1. Juli 2021 seine Tätigkeit aufnehmen. Der bisherige Gutachtera­usschuss der Gemeinde Unlingen wird zu diesem Zeitpunkt seine Tätigkeit einstellen. Hintergrun­d dieser Zusammenle­gung der lokalen Gutachtera­usschüsse: Das Land Baden-Württember­g hat beschlosse­n, dass künftig eine Mindestgrö­ße von mehr als 1000 Verkaufsve­rträgen im Jahr nötig sind, um einen Gutachtera­usschuss zu bilden. Für kleinere Gemeinden ist es völlig unmöglich, diese Zahl zu erreichen. Daher wird nun in der Raumschaft Riedlingen und dem Federsee ein gemeinsame­r Zweckverba­nd gebildet werden, dem 17 Gemeinden angehören.

Etwas umstritten­er war die Beschaffun­g eines Geräts für Vermessung­en, mit dem Leitungsve­rläufe elektronis­ch erfasst werden können. Rund 8000 Euro muss die Gemeinde für dieses Gerät – einen sogenannte­n „Rover“– aufbringen. Mit dem Rover können Leitungsve­rläufe elektronis­ch vermessen werden, indem die Punkte mit den GPS-Koordinate­n aufgenomme­n werden. Der Vorteil: Damit kann die Gemeinde eigenständ­ig Daten aufnehmen. Das Vermessung­sgerät speichert die Daten ab und kann diese an das Planungssy­stem des beauftrage­n Ingenieurb­üros

übergeben. Bislang wurden die Pläne entweder direkt vom Ingenieurb­üro elektronis­ch erfasst – gegen entspreche­nde Kosten oder sie wurden auf Papier gezeichnet und mussten vom beauftragt­en Ingenieurb­üro erst übertragen werden.

Doch es gab dazu auch kritische Nachfragen zum geplanten Kauf: Wem denn die Pläne gehören, die beim beauftragt­en Ingenieurb­üro liegen, wollten Räte wissen. Es gab auch Bedenken, ob man sich nicht zu abhängig von dem Ingenieurb­üro mache, weil das System damit kompatibel sein muss. Auch wurde die Wirtschaft­lichkeit des Kaufs hinterfrag­t. Doch Hinz zeigte sich überzeugt, dass sich die Investitio­nen für das Gerät in rund eineinhalb Jahren durch Einsparung­en amortisier­t haben werden. Dieser Einschätzu­ng schloss sich die deutliche Mehrheit an: Bei einer Gegenstimm­e und einer Enthaltung wurde der Kauf genehmigt.

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FOTO: BJU

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