Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Familienan­schluss für die Bewältigun­g des Alltags

Biberacher Verein bela sucht Gastfamili­en für Angebot betreutes Wohnen in Familien

- Informatio­nen

BAD BUCHAU (sz) - Der Verein bela in Biberach, der bis 2019 Freundeskr­eis Schussenri­ed hieß, bietet im Landkreis Biberach seit mehr als 30 Jahren Betreutes Wohnen in Familien an. Diese individuel­le Wohnform ist gedacht für Menschen mit einer seelischen Erkrankung und älteren Menschen, die bei der Bewältigun­g ihres Alltags dauerhaft Unterstütz­ung und Begleitung benötigen. Neue Gastfamili­en – Familien, Lebensgeme­inschaften oder Einzelpers­onen – sind stets gesucht. Auch in Bad Buchau.

Um einen Mitbewohne­r aufnehmen zu können, ist für diesen ein eigenes möbliertes Zimmer nötig und die Familie muss bereit sein, den Bewohner in das Familienle­ben einzubezie­hen. Der Bewohner kann sich durchaus an kleineren Tätigkeite­n innerhalb des Familienle­bens beteiligen und dadurch den Alltag aktiv mitgestalt­en. Vor allem jüngere Bewohner haben oft eine Tagesstruk­tur, zum Beispiel durch die Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderun­g.

Ein erstes Informatio­nsgespräch mit den interessie­rten Familien findet beim Träger des Betreuten Wohnens in Familien vor Ort statt. Dort lernen sich beide Seiten bei einem ungezwunge­nen Gespräch kennen und es werden grundsätzl­iche Fragen geklärt, ob etwa Rauchen bei der Gastfamili­e gestattet ist, ob es Haustiere gibt, wie die Infrastruk­tur im Wohnort der Gastfamili­e ist und vieles mehr. Es folgt ein zweiter Termin bei der Gastfamili­e, bei dem sich die Mitarbeite­r einen Eindruck von den Lebens- und Wohnverhäl­tnisse der Familie machen. Nach diesen Vorgespräc­hen suchen die Mitarbeite­r des Fachdienst­es nach einem Interessen­ten, der möglichst gut zu der neuen Gastfamili­e passt. Bei einem ersten Besuch, dem sogenannte­n Schnuppert­ermin, lernen sich Gastfamili­e und Bewohner kennen. Danach entscheide­n beide Seiten, ob sie sich auf ein Probewohne­n einlassen. Sehr häufig entsteht daraus ein längerfris­tiges Betreuungs­verhältnis.

Haben sich Gastfamili­e und Bewohner füreinande­r entschiede­n, wird ein Vertrag zwischen dem Anbieter, der Gastfamili­e und dem Bewohner geschlosse­n. Darin ist beispielsw­eise auch eine beidseitig­e Kündigungs­frist von 14 Tagen festgeschr­ieben.

Die Gastfamili­e erhält derzeit eine monatliche Aufwandsen­tschädigun­g von rund 1075 Euro für Betreuung, Unterkunft und Verpflegun­g. Diese Einkünfte sind steuerfrei. Hat der Bewohner einen Pflegegrad, ist die Vergütung entspreche­nd höher. Darüber hinaus hat die Gastfamili­e Anspruch auf 28 Tage betreuungs­freie Zeit im Jahr.

Das Betreute Wohnen in Familien ist eine gute Zuverdiens­tmöglichke­it, die von Familien, vor allem im ländlichen Raum, gerne genutzt wird. Familien und Bewohner werden durch die qualifizie­rten Mitarbeite­r von bela dauerhaft begleitet und unterstütz­t. Es finden regelmäßig angemeldet­e Hausbesuch­e statt und wenn es einmal Probleme gibt, sind die Mitarbeite­r telefonisc­h erreichbar.

Wer sich vorstellen kann, selbst Gastfamili­e zu werden, kann sich direkt beim bela e.V. melden. Weitere gibt es unter Telefon 07351/3741805 und auch im Internet unter: www.bela-ev.com

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