Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Das Ende des Erstliga-Glanzes
Ravensburg Towerstars gegen Bayreuth und in Dresden – letztmals mit Treutle und Bender
RAVENSBURG - Nach einem NullPunkte-Wochenende sind die Ravensburg Towerstars gegen die Bayreuth Tigers (Freitag, 19.30 Uhr) und bei den Dresdner Eislöwen (Sonntag, 17 Uhr) ganz besonders gefordert. Letztmals werden sie dabei auf ihre Nürnberger Leihspieler Niklas Treutle und Tim Bender zurückgreifen dürfen.
Die DEL2 durfte sich in den vergangenen Wochen in Erstliga-Glanz sonnen. Weil die DEL ihren Saisonauftakt immer wieder verschoben hatte und erst Mitte Dezember startet, tauchten diverse Topkräfte leihweise eine Etage tiefer auf. In Ravensburg waren sie sehr froh, mit Goalie Niklas Treutle einen Ersatz für den verletzten Jonas Langmann bekommen zu haben. Zudem verstärkte Tim Bender die Defensive. Weil am Dienstag bei den Nürnberg Ice Tigers aber die Vorbereitung auf die DEL-Saison startet, endet das Gastspiel der beiden nach dem kommenden Wochenende. „Wir waren froh, sie zu haben. Sie haben sich gut eingebracht“, sagt Towerstars-Trainer Rich Chernomaz zum nahenden Abschied der beiden Topspieler. Zumindest für die nächsten beiden Aufgaben stehen Treutle und Bender noch zur Verfügung. Eigentlich. Denn Treutle wird laut Chernomaz nur gegen Bayreuth spielen, in Dresden soll am Sonntag schon wieder Olafr Schmidt im Towerstars-Tor stehen. Bender dafür peilt noch einmal zwei Einsätze an. „Es war sehr schön hier. Das ist ein sehr guter Standort für Eishockey“, blickte er nach dem Donnerstagstraining auf seine Zeit in Ravensburg zurück. Die Mitspieler hätten ihn sehr gut aufgenommen: „Sie haben es mir sehr einfach gemacht.“Zum Abschied wünscht er sich zwei Siege. „Ich will ein gutes Ende mit den Jungs haben“, sagte Bender.
Mit den Bayreuth Tigers kommt am Freitag eine Mannschaft nach Ravensburg, die gerade einmal drei Saisonspiele absolviert hat. „Wir sind jetzt sechs Wochen zusammen und waren praktisch vier Wochen davon in Quarantäne, haben neun Mal trainiert. Da fehlt es natürlich ein bisschen“, sagt Tigers-Trainer Petri Kujala zur Situation bei den Bayreuthern. Erst am Sonntag hatten sie wieder aufs Eis dürfen, am Dienstag stand dann gleich ein Nachholspiel beim EC Bad Nauheim an, das 1:4 verloren ging. „Läuferisch und kämpferisch bin ich heute, trotz der Niederlage, mit meinem Team zufrieden. Darauf lässt sich aufbauen“, sagte Kujala.
„Das ist ein gefährliches Team“, ist sich Towerstars-Coach Chernomaz sicher. Umso dankbarer ist er, dass er in Treutle und Bender nochmals reichlich DEL-Erfahrung auf dem Eis haben wird. Fehlen wird ihm dagegen Verteidiger Kilian Keller, der gegen Kassel am vergangenen Sonntag einen Bandencheck kassiert hatte, danach sofort in Richtung Kabine gefahren war und jetzt mehrere Wochen ausfällt – wegen einer Oberkörperverletzung, wie es die Towerstars formulierten. Noch nicht zurück im Kader ist Stürmer John Henrion, trainiert hat er aber schon . Am Donnerstag stand er erstmals wieder auf dem Ravensburger Eis. Nicht gefährdet ist dagegen der Einsatz von Stürmer Robbie Czarnik, der gegen
Kassel einen Nasenbeinbruch erlitten hatte.
Was die Towerstars zu tun haben werden, um nach den Niederlagen in Frankfurt und gegen Kassel wieder in die Erfolgsspur zu gelangen, beantwortete Chernomaz indirekt. Gegen die Huskies habe die Mannschaft „zu einfache Fehler“gemacht. Und vorne? „Wir müssen mehr Tore schießen als der Gegner“, sagt Chernomaz – und grinst.