Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nur noch digital
Altheimer Räte erhalten Tablets für die Gremienarbeit
HEILIGKREUZTAL - Die Altheimer Gemeinderäte werden für ihre Ehrenamtsarbeit mit Tablets ausgestattet. Das haben sie bei ihrer Sitzung am Donnerstagabend in Heiligkreuztal beschlossen. 18 000 Euro sind für die Anschaffung der Geräte mit externer Tastatur, Pen, Lizenz und Installation notwendig. Für die Betreuung und Lizenzgebühren fallen in den Folge-Jahren jeweils 3000 Euro an.
Den so errechneten 30 000 Euro Kosten innerhalb von fünf Jahren stehen Ersparnisse bei Porto und Papier von 10 000 Euro gegenüber, hat Kämmerer Elmar Lohner ausgerechnet. Addiere man noch den Personaleinsatz beim Drucken, Kopieren und Versenden dazu, glichen sich die Kosten nahezu aus. Deutlich wurde, dass dann alle Unterlagen digital geliefert werden und es keinen Papierausdruck mehr gibt. Dass ihnen dies sehr entgegen komme, machten mehrere Räte deutlich, der Sitzungsunterlagen wegen, die schon Ordner füllten, aber auch des steten Zugriffs auf alle Unterlagen und der Möglichkeit, Pläne zu vergrößern und so besser lesbar zu machen. Ein weiterer Vorteil: Ergänzungen und Änderungen können jederzeit übermittelt werden. Lediglich das Protokoll muss noch ausgedruckt, unterschrieben und abgelegt werden.
Für Bürgermeister Martin Rude, der sich für befangen erklärte, führte sein Stellvertreter Klaus Vogel in den Tagesordnungspunkt ein. So soll jedes Gemeinderatsmitglied – Altheim hat derer zwölf – mit einem Tablet mit einer Speicherkapazität von 128 Gigabyte ausgestattet werden. Über dieses wird auf eine Cloud-Lösung zugegriffen und damit auf einen gesicherten Server beim beauftragten Systemhaus. Die digitale Ausstattung erleichtere die Arbeit, so Vogel, die er auch bei notwendigen Eilentscheidungen als vorteilhaft nannte. Man müsse sich dem Thema stellen. Corona habe den Druck noch erhöht.
Die Daten in der Cloud werden bei der ProfServ Systemhaus GmbH, die den Auftrag erhielt und auch ansonsten mit der Betreuung der EDV im Altheimer Rathaus beauftragt ist, zentral gespeichert und entsprechend abgesichert, so die Zusage. Jedes Gemeinderatsmitglied erhält seine eigene E-Mail-Adresse über die Informationen datenschutzrechtlich sicher versandt werden können. Bei Bedarf könnten mit den Tablets sogar digitale Sitzungen veranstaltet werden, wobei dies von der Verwaltung allerdings nicht angestrebt wird. Sollte man die Möglichkeit von Beschlüssen auf dem digitalen Weg anstreben, bedarf es einer Hauptsatzungsänderung. Der Sitzungssaal im Altheimer Rathaus wird zur Nutzung der Tablets mit WLAN ausgestattet, was bereits vorbereitet ist.
Kämmerer Lohner konnte als Unlinger Gemeinderat auf erste Erfahrungen mit den digitalen Geräten für die Gremienarbeit zurückgreifen und wusste nur Positives zu berichten. Klar wurde jedoch, dass die Tablets nur für die Gemeinderatsarbeit genutzt werden dürfen, aus steuerlichen, vor allem aber aus Datenschutzgründen. Nach Ausscheiden eines Gemeinderats, werden die Daten gelöscht, so sind eventuelle Anmerkungen anderen nicht zugänglich.