Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Positive Merkmale für Baugebiet
Die Nähe zu Donau, Grünanlagen und Einkaufsmärkten sprechen für die Eichenau
RIEDLINGEN - Im Mai war vom Riedlinger Gemeinderat der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Schwabenstraße“in der Eichenau in Riedlingen beschlossen worden, im Juni hatte Städteplaner Hubert Sieber den Planentwurf vorgestellt. Bei der jüngsten Sitzung ging es um die Verabschiedung der Satzung nach der Anhörung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange. Planänderungen wurden nicht notwendig.
Entstehen soll auf dem ehemaligen Geflügelhof ein allgemeines Wohngebiet, das auf sieben Grundstücken die Chance für Einzel- und Doppelhäuser sowie Hausgruppen mit maximal zwei Vollgeschossen bietet. „Die Qualität des Standortes zeichnet sich durch seine direkte Anbindung an bestehende Wohnbebauung sowie durch die Nähe zur Donau und zahlreichen Grünflächen aus“, heißt es in der städtebaulichen Begründung. Auch die fußläufige Distanz zum südlichen Gewerbegebiet mit Lebensmittelmärkten und weiteren Einkaufsmöglichkeiten werden als positive Merkmale verzeichnet. Hintergrund für die Stadt Riedlingen ist zudem, preisgünstigen Wohnraum für die ortsansässige Bevölkerung in ruhiger Lage zu schaffen und dabei eine Nachverdichtung zu ermöglichen.
Gewählt wurde ein beschleunigtes Verfahren, unter anderem möglich, weil es sich bei der Maßnahme um eine Innenentwicklung handelt und die zulässige Grundfläche unter 20 000 Quadratmetern liegt.
Um eines Bauplatzes nicht verlustig zu gehen, ist eine „Waldumwandlung“notwendig. Dieser Begriff sorgte im Gemeinderat für Irritationen. Denn: Es handelt sich letztlich um das Fällen von drei Eichen und ihren Ersatz an anderer Stelle. Das sei kein Wald, hieß es im Rat. Stadtbaumeister Wolfgang Weiß klärte auf. Bei einem bestehenden Wald stünden diese Eichen zu nahe an der Wohnbebauung, zumal der Abstand 30 Meter betragen müsse. Werden die drei Bäume entfernt und dafür andernorts dafür Ersatz geschaffen, hat man den Vorschriften Genüge getan und der Bebauungsplan kann umgesetzt werden. Der Rest-Wald bleibt unberührt.
Mit der Vergabe von Kanal- und Wasserleitungsarbeiten, einschließlich der Hausanschlüsse, der Straßenbeleuchtung, der Verlegung von Breitbandleerrohren sowie Straßenbauarbeiten an die Firma Eberhard in Waldhausen wurde der Startschuss für die Erschließung gegeben. Sie hatte bei der Ausschreibung mit 397 782 Euro das preisgünstigste Angebot eingereicht. Auch ein Retentionsbecken ist Bestandteil der Arbeiten. Mit dem Baubeginn rechnet Stadtbaumeister Weiß im Frühjahr 2021. Zur finanziellen Situation sagte er: „Wir sind am Kostenansatz geblieben“.
Dass die Bauplatzpreise bei 200 Euro pro Quadratmeter liegen könnten, vermerkte Bürgermeister Marcus Schafft, nachdem er bereits im Juni danach gefragt worden war, damals aber mangelnder Kalkulation wegen noch keine Auskunft geben konnte.