Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zügiger Schritt gegen die Pandemie
Riedlingen will am 13. März kostenlose Schnelltests in der Versteigerungshalle anbieten
- Mit vereinten Kräften wird die Stadt Riedlingen gemeinsam mit Nachbarkommunen, Ärzten, Apotheken und der Seniorengenossenschaft erstmals ein zentrales Corona-schnelltestzentrum für die Region Riedlingen am 13. März in der Riedlinger Versteigerungshalle eröffnen. Der erste Testtermin werde am kommenden Samstag, 13. März, von 10 bis 14 Uhr stattfinden, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Damit bieten die Orte der Verwaltungsgemeinschaft Riedlingen den Bürgern freiwillig Möglichkeiten an, kostenlos Antigen-tests vorzunehmen. Neben Impfungen, Hygiene-regeln und Pcr-tests sollen die Schnelltests eine weitere Komponente sein, mit der eine drohende dritte Welle der Corona-pandemie eingedämmt wird.
„Eine Terminvergabe wird es am 13. März nicht geben. Die Menschen können einfach kommen und sich testen lassen“, sagt der Riedlinger Bürgermeister Marcus Schafft der
SZ. „Die bisherigen Erfahrungen mit Testzentren dieser Art in anderen Orten sprechen dafür, dass nicht so viele Menschen das Angebot nutzen werden.“Lokale Ärzte und Apotheken-mitarbeiter verstärkten das Team in der Versteigerungshalle. Gleichermaßen wird die Riedlinger Seniorengenossenschaft bereitstehen, um den Betrieb des Testzentrums zu unterstützen.
Sehr gut angenommen wird die Möglichkeit sich per Schnelltest auf Corona testen zu lassen, in der Apotheke am Marktplatz in Riedlingen. Apotheker Reiner Henn hat das erste Riedlinger Testzentrum im zweiten Obergeschoss seiner Apotheke eingerichtet und hat seitdem alle Hände voll zu tun. An drei halben Tagen wird auf vorherige Anmeldung getestet. Lehrer, Erzieher, aber auch Privatpersonen nutzten die Gelegenheit, sagt der Apotheker auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung. Die Nachfrage nach Terminen liege weit über der Kapazität der Apotheke. Deshalb unterstützt der Riedlinger Apotheker auch die Aktion der Riedlinger
Verwaltungsgemeinschaft. Gleichwohl sind die Rahmenbedingungen für die Organisation des Testzentrums nicht einfach: Städten und Gemeinden liegen noch keine konkreten Handlungsanleitungen von Bund und Land vor. Außerdem existiert noch keine landesweite
Teststrategie. Die vom Bund versprochene materielle Ausstattung kommt wohl nur zum Teil an. „Wir haben gerade 1800 Schnelltests geliefert bekommen. Aber die versprochenen Schutzanzüge für Mitarbeiter in den Testzentren fehlen. Herr Spahn, wo sind die versprochenen Ffp2-masken?“, sagt Jürgen Köhler, Bürgermeister von Ertingen. „Das Angebot des Schnelltestens in Riedlingen am kommenden Samstag betrachten wir erst einmal als eine Pilotphase, denn wir wissen bislang nicht, wie viele Schnelltests wir noch geliefert bekommen“, merkt Köhler an.
Darüber hinaus gebe es keine klare Regel, wer die Schnelltests auswerte und die Ergebnisse schriftlich bestätige. Nach Köhlers Verständnis sollten das ausschließlich Ärzte, Apotheken und geschulte Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes machen. Das sei spätestens dann wichtig, wenn im Laufe einer weiteren Öffnungsstrategie im Sommer beispielsweise Schwimmbäder, Biergärten oder Theater einen Schnelltest
von Besuchern verlangten.
Außer dem Angebot der schnellen Antigen-tests werden in der Ertinger Kulturhalle weiterhin Impftermine in Kooperation mit den mobilen Impfteams des Ulmer Impfzentrums und der Ertinger Corona-schwerpunkt-arztpraxis Dr. Mittendorfer angeboten. „Die Plätze für den nächsten Impftermin am 17. März waren ruckizucki ausgebucht“, erzählt Jürgen Köhler. 333 Impfdosen würden an diesem Tag injiziert. Seine Mitarbeiter seien ständig am Telefon und organisierten bereits den nächsten Stichtag für Immunisierungen am 25. März. „Jede Impfung bringt uns vorwärts. Jeder, der eine Impfberechtigung hat, kann sich einen Termin in der Ertinger Kulturhalle per Telefon registrieren lassen“, sagt der Bürgermeister. Dabei sei unerheblich, aus welchem Ort die Menschen stammten. Maßgeblich sei, dass die Impf-berechtigten älter als 80 Jahre alt seien. Zuvor würden dort im Stundentakt Aufklärungsgespräche für rund 30 bis 40 Impfwillige angeboten.