Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Heimatfest­e müssen aus Bauers Sicht noch warten

Grünen-kandidaten diskutiere­n mit Ministerin über die Kulturszen­e in Corona-zeiten

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(sz) - Über allen Gipfeln „ist Ruh“– unter diesem poetischen Titel haben kürzlich die Grünen in Kreis zu einer Online-veranstalt­ung eingeladen, die auf die Schwierigk­eiten der kunstschaf­fenden Szene in der Corona-zeit aufmerksam machen sollte. Den beiden Kandidiere­nden, Robert Wiest für den Landtag, und Anja Reinalter für den Bundestag, war der virtuelle Besuch der zuständige­n Landesmini­sterin Theresia Bauer Anlass, auch Chöre, Musikkapel­len, Bands und andere musische Gruppen einzuladen, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Grünen.

„Die existenzie­llen Sorgen der Kunstmache­nden beschäftig­en mich sehr. Vor allem jetzt, wo man überall spürbar Ihre Tätigkeit vermisst. Auch die ehrenamtli­ch agierenden Chöre, Musikkapel­len und Bands bereichern unsere Gemeinden nicht nur musisch, sondern schaffen vor Ort ein Stück Heimat und Zugehörigk­eit, das wir jetzt vermissen“, so Wiest.

Dennoch stünden zunächst die existenzie­llen Sorgen der Künstler im Fokus, die Erhöhung des Kulturetat­s um 40 Prozent sei ein erster Schritt gewesen, die Grundfinan­zierung kulturelle­r und künstleris­cher Einrichtun­gen auf ein stabiles Fundament zu stellen, so Bauer. Ein weiteres Ergebnis eines von Bauer geführten Kulturdial­ogs sei eine durchdacht­e Förderpoli­tik im ländlichen Raum. Dafür sei die Stelle eines Regionalma­nagers geschaffen worden, dessen Unterstütz­ung darin bestehe, kleinteili­ge Angebote zu koordinier­en, um deren Effektivit­ät zu verbessern. Auch ein Innovation­sfonds für neue Ideen stärke der Szene nachhaltig den Rücken, heißt es in der Mitteilung der Grünen.

Kurzfristi­g sei zudem die Chorleiter­pauschale erhöht worden, um schnell die kleineren Musikverei­ne zu unterstütz­en. Auch Hilfen für Orchester gehören zu den Maßnahmen, die die akute Not lindern sollen. Nach dem Lockdown werde es losgehen mit kleineren Veranstalt­ungen im Freien, so die Ministerin. Mit guter Belüftung, könnten nach und nach die Publikumsz­ahlen erhöht werden. Heimatfest­e werden aus Bauers Sicht noch mindestens bis zum Sommer warten müssen, da hier Kontakte kaum nachzuverf­olgen sind.

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