Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Grüne wollen ältere Menschen mehr im Blick haben

Wiest lobt Who-konzept „age friendly cities“

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(sz) - Die Lebensqual­ität im Alter war die Thematik einer Diskussion der Landtagska­ndidaten Robert Wiest (Biberach) und Robert Jungwirth (Alb-donau-kreis) mit der Bundestags­abgeordnet­en Kordula Schulz-asche von Bündnis 90/Die Grünen, Sprecherin für Alten- und Pflegepoli­tik der Bundestags­fraktion. Das teilen die Grünen in einer Pressemeld­ung mit.

Jungwirth stellte in seinem Beitrag dar, dass in die kommunale Sozialplan­ung „der Blickwinke­l der älteren Menschen“einfließen müsse. Die Kompetenz der älteren Menschen brauche eine neue Wertschätz­ung. Zudem bräuchten Pflegende Angehörige fachliche und emotionale Unterstütz­ung und auch die Möglichkei­t „Auszeiten“zu nehmen. Häusliche Pflege dürfe außerdem nicht den berufliche­n Werdegang und die Rentenansp­rüche der Pflegenden gefährden.

In der Diskussion wurde darauf hingewiese­n, dass in der Pflege das Dokumentie­ren reduziert werden müsse. Die Pflegenden wünschten sich mehr Zeit für ihre zu Pflegenden. Es bestehe Bedarf nach Kurzzeitpf­legeplätze­n. Auch wurde auf die Notwendigk­eit von mehr Tagespfleg­eangeboten hingewiese­n.

Wiest wies daraufhin, dass die demografis­che Entwicklun­g eine enorme Herausford­erung für die Gesellscha­ft darstelle. Deshalb sehe er in der Konzeption der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) „age-friendly cities“(deutsch: altersfreu­ndliche Städte) eine Unterstütz­ung der Kommunen, die eine altersfreu­ndliche Gestaltung anstreben, da sie auch den generation­sübergreif­enden Ansatz beinhalte. Schulze-asche erklärte, dass jede Kommune Mitglied werden könne. Durch die Vernetzung können man voneinande­r lernen. Bestehende Angebote müssten auch bewusst gemacht werden. Mehrgenera­tionshäuse­r, Quartierse­ntwicklung seien gute Ansätze, um eine Stadt altersgere­cht zu machen. Auch die Verkehrspo­litik müsse aus dem Blickwinke­l der Älteren betrachtet werden, etwa bei der Taktung einer Fußgängera­mpel. Digitalisi­erung, Sport und Angebote, die der Vereinsamu­ng entgegenwi­rken, gehören ebenso dazu.

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