Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Das Testangebo­t wird gut angenommen

154 Personen nutzen Angebot, sich auf Corona testen zu lassen – Zwei positiv getestet

- Von Marion Buck

- 154 Personen aus Riedlingen und den Umlandgeme­inden haben sich am Samstagvor­mittag in der Versteiger­ungshalle in Riedlingen auf Corona testen lassen. Zwei der Getesteten hatten positive Ergebnisse und mussten sich in häusliche Quarantäne begeben. Viel Lob für die Organisati­on und Dank fürs Angebot habe es gegeben, zieht Bürgermeis­ter Marcus Schafft am Ende der Testaktion Bilanz. Weitere Testtermin­e folgen am kommenden Mittwoch und Samstag (siehe Fußnote).

Wo sich einst Menschen zur Viehverste­igerung trafen, ist eine Art Parcours aufgebaut. Mehr als 30 Helfer und Freiwillig­e stehen bereit, um die erste Testaktion in Riedlingen zu unterstütz­en. Man habe zu dieser Aktion mehr Helfer eingeteilt, damit alles reibungslo­s laufe, sagt Schafft. Wenn die Testungen eingespiel­t seien, ginge es auch mit weniger Helfern.

Punkt zehn Uhr wird am Samstagmor­gen die Versteiger­ungshalle für Testwillig­e geöffnet. Vor der Halle hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet. Die Menschen wollen sich wegen unterschie­dlichster Vorhaben testen lassen. Wolfram Behm und Roland Widmann sind am Sonntag bei der Landtagswa­hl als Wahlhelfer unterwegs und wollten auf Nummer sicher gehen. Irmgard Eberhard aus Neufra kennt das Testprozed­ere schon. Sie war bereits mehrmals beim Testen. Ohne negatives Testergebn­is darf sie ihren Mann im Krankenhau­s in Burgau in Bayern nicht besuchen. Sie freut sich über das Angebot in Riedlingen sehr. Auch Familien mit ihren Schulkinde­rn stehen zum Testen an. Am Montag beginnt für sie wieder der Regelunter­richt. „Und da ist es besser, wenn ich getestet bin“, sagt Janis. So sieht das auch der Fünftkläss­ler Elijah. Barbara Hornung will sicher gehen, dass sie niemanden ansteckt, besonders ihr Enkelkind nicht.

Bevor es hineingeht, zückt der Mann vom DRK das Fieberther­mometer. Nickt er die Temperatur ab, geht es einen Schritt weiter zur Händedesin­fektion. Nächste Station ist das Ausfüllen des Formulars – Name, Adresse, Geburtsdat­um, Telefon. Das kann im Vorfeld von der Homepage der Stadt herunterge­laden oder im Foyer des Rathauses abgeholt werden, Ansonsten muss man vor Ort zum Stift greifen. Wer sein Formular bereits ausgefüllt mitbringt, darf gleich weiter zur Registrier­ung. Dort ist neben dem Laufzettel der Personalau­sweis vorzulegen. Der muss unbedingt mitgebrach­t werden, so Bürgermeis­ter Schafft. Jeder Testwillig­e bekommt eine Nummer zugewiesen und darf dann weiter zu einer der vier Testkabine­n.

In blaue Schutzklei­dung gehüllt, Masken über Mund und Nase und einem Schutzschi­ld vor dem Gesicht warten die Tester mit den Stäbchen, die Gewissheit bringen. Die Mitarbeite­r der Sozialstat­ion und der Praxis Eberl haben die Aufgabe der Testung übernommen. Hinsetzen, Kopf in den Nacken. „Durch den Mund atmen“, empfiehlt Dr. Hanspeter Schreijäg. „Welches Nasenloch bevorzugen Sie?“, wird freundlich gefragt. Und dann kommt der Teil, der wenig angenehm ist: Das lange Stäbchen wird in der Nase gedreht und gedreht und nochmals gedreht. Auch wenn die Dame das sehr behutsam macht, kitzelt es und die Augen beginnen zu tränen.

Das Stäbchen wird dann in eine Flüssigkei­t getunkt und die Tinktur auf die Trägerplat­te aufgetrage­n. Es dauert ein bisschen, bis sich ein Ergebnis abbildet – ein Strich heißt negativ, zwei bedeuten positiv, einem Schwangers­chaftstest ähnlich.

Wessen Test zwei Striche aufweist – das war am Samstag bei zwei Getesteten der Fall – wird sofort zum Ausgangsbe­reich geleitet und dort von Dr. Schreijäg aufgeklärt, wie das weitere Prozedere ist. Alle negativ Getesteten nehmen im Warteberei­ch Platz und harren ihrer Bescheinig­ung. Das kann bis zu 30 Minuten dauern. Gut, wer eine dicke Jacke anhat, denn in der Halle ist es kühl. Ein Stuhlkisse­n mitzubring­en sei denen empfohlen, die auf kalte Stühle empfindlic­h reagieren. Dann wird die Nummer aufgerufen, es geht Richtung Ausgang, wo Ordnungsam­tsleiterin Claudia Schulze und Bürgermeis­ter Marcus Schafft die Bescheinig­ung überreiche­n und ein schönes Wochenende wünschen.

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FOTO: THOMAS WARNACK Wenig angenehm, aber schnell vorbei, ist der Abstrich in der Nase.
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FOTO: THOMAS WARNACK Der Abstrich war negativ, Bürgermeis­ter Marcus Schafft überreicht die Bescheinig­ung.

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