Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlinger demonstrieren gegen Corona-maßnahmen
Durch die Verordnungen fühlen sich die Demonstranten in ihren Grundrechten beschnitten
(mbu) - „Freie Impfentscheidung“oder „Keine Grippe rechtfertigt das“stand auf den Schildern, die eine Gruppe von Menschen aus Riedlingen und dem Umland am Samstagmorgen auf dem Gehweg entlang der Ziegelhüttenstraße in die Höhe hielt. Bürger aus allen Schichten der Gesellschaft haben sich zur Gruppe „Riedlinger wacht auf “zusammengeschlossen.
Mit ihrer Menschenkette vom Rewe-kreisel bis zum Finanzamt, unter Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsregeln, wollten sie darauf aufmerksam machen, dass sie die Corona-maßnahmen unverhältnismäßig finden, und dass diese beendet werden sollten. Der Schaden sei größer als der Nutzen, sagte eine Teilnehmerin. Auch die Sorge, dass Kinder und Jugendliche durch die Maßnahmen zu Schaden kämen und sie in ihrer Entwicklung beeinträchtigt würden, waren Gründe für sie, auf die Straße zu gehen. Ebenso die Sorge um alte Menschen, die vereinsamten. Nicht verstehen konnte die Gruppe außerdem, dass das Riedlinger Krankenhaus in einer der schlimmsten Pandemien geschlossen wurde.
Durch die Verordnungen fühlten sie sich in ihren Grundrechten beschnitten, wie eine Teilnehmerin sagte. Allerdings sei ihr Ansinnen eher „Brücken bauen statt spalten“, betonte eine andere. Bestätigt in ihrem Tun fühlten sich die Teilnehmer, da vorbeifahrende Autofahrer winkten und hupten. Auch die Polizei schaute sich die Versammlung an.
Auf der Ziegelhüttenstraße fand die Aktion am Samstagmorgen viel Beachtung, da die Straße eine der meist befahrenden in Riedlingen ist. Der Verkehr darf wegen der 30er-zone nur langsam fließen. So waren die Botschaften auf den Schildern beim langsamen Vorbeifahren gut zu lesen. Eine Wiederholung der Aktion ist geplant.