Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der Afd-kandidat zeigt sich „ernüchtert“

Volker Körner empfiehlt seiner Partei, sich auf kommunaler Ebene zu etablieren

- Von Roland Ray

- „Ernüchtert“vom Abschneide­n der AFD im Wahlkreis Biberach hat sich ihr Kandidat Volker Körner gezeigt: „Wir haben es nicht hinreichen­d geschafft, den Menschen zu erklären, für welche Werte wir stehen und welche Befürchtun­gen man haben muss, wenn die Etablierte­n weiterregi­eren“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die AFD landete am Sonntag bei knapp zehn Prozent, das sind fünf Prozent weniger als 2016.

Zu befürchten sei, dass Gebote und Verbote künftig noch weitreiche­nder in das Privatlebe­n eingreifen, „und das nicht nur im Zusammenha­ng mit Corona“, warnt Körner und nennt als Beispiele die bis ins Detail gehenden Vorschrift­en etwa beim Hausbau und für die Landwirtsc­haft. Die AFD trete demgegenüb­er für mehr Selbstbest­immung der Bürgerinne­n und Bürger ein.

Körner glaubt nicht, dass das Bestreben des Bundesamts für Verfassung­sschutz, die gesamte AFD zum

Rechtsextr­emismus-„verdachtsf­all“zu erklären, das Wahlergebn­is stark beeinfluss­t hat – „aus meiner Sicht war das nur eine Schrecksek­unde“. Definitiv ein Nachteil sei es gewesen, wegen des Lockdowns nur sehr eingeschrä­nkt mit den Wählern in unmittelba­ren Kontakt treten zu können.

„Jetzt heißt es wieder die Jacke anziehen und los“, äußerte sich der Landtagska­ndidat, stellvertr­etender Sprecher des Afd-kreisverba­nds Biberach, am Sonntag kämpferisc­h. „Ich möchte ungern aufgeben.“Nach seinem Dafürhalte­n müsste die AFD versuchen, sich auf kommunaler Ebene zu etablieren: „Das wäre mein Plan, um noch näher an den Bürgern, an der Basis zu sein.“

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FOTO: PRIVAT Afd-kandidat Volker Körner verfolgte das Eintreffen der Wahlergebn­isse zu Hause am PC.

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