Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Minimaler Zuwachs bei der Linken

Die direkte Auseinande­rsetzung hat Ralph Heidenreic­h gefehlt

- Von Verena Pauer

- Seit Jahren tritt Ralph Heidenreic­h von der Linken im Landkreis Biberach für Landtag und Bundestag an. Bei der nächsten Wahl möchte er nun Anderen aus seiner Partei den Vortritt lassen. Ein Grund: der digitale Wahlkampf. „Diese Art von Wahlkampf liegt mir nicht so“, sagt Heidenreic­h. „Ich mag da lieber den Kontakt zu den Leuten.“

Die öffentlich­e Diskussion finde weder bei Facebook noch in den Zeitungen statt, meint der Linken-kandidat. „Die findet draußen statt und in den Veranstalt­ungen.“Das fehle ihm.

Sein Wahlergebn­is hatte er deshalb so ähnlich bereits erwartet. Im Jahr 2016 hatte Heidenreic­h im Wahlkreis Biberach 1,9 Prozent der Stimmen geholt. Bei diesen Wahlen sind es 2,16 Prozent. Ein Zuwachs in Prozent zwar, doch aufgrund der geringeren Wahlbeteil­igung nicht in Wählerstim­men, sagt Heidenreic­h. „Ich habe auch nicht ernsthaft damit gerechnet, dass ich in den Landtag komme.“

Auch das Abschneide­n der Linken

in Baden-württember­g sieht er nüchtern: „Wir haben prozentual ein bisschen zugelegt. Ich hatte im Ernst auch nicht sehr viel mehr erwartet.“

Heidenreic­h sieht hier den Grund auch im digitalen Wahlkampf. Die großen Parteien hätten daraus ihren Vorteil ziehen können. „Mehr Geld ist ja auch im Internet entscheide­nd“, sagt der Linke. Damit könnten profession­ellere Agenturen beauftragt und die Sozialen Medien besser koordinier­t werden.

Ohne die Pandemie hätte es einen spannender­en Wahlkampf gegeben, ist sich Heidenreic­h sicher – auch in den direkten Auseinande­rsetzungen. Zwar habe es durchaus Diskussion­en auf dem Marktplatz gegeben, sagt Heidenreic­h: „Mit diesen Masken vorm Gesicht kommt aber nichts zustande.“

 ?? FOTO: DANIEL HÄFELE ?? Ralph Heidenreic­h liegt der digitale Wahlkampf nicht.
FOTO: DANIEL HÄFELE Ralph Heidenreic­h liegt der digitale Wahlkampf nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany