Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
CDU bleibt am Federsee die stärkste Kraft
Christdemokraten wie Grüne legen in Bad Buchau zu, AFD erleidet starke Einbußen
- Die CDU bleibt stärkste Kraft im Federseegebiet, gefolgt von den Grünen. Beide Parteien haben in Bad Buchau im Vergleich zur Landtagswahl 2016 an Stimmen zulegen können – das geht zu Lasten der anderen Parteien, auch der AFD, die mit 11,08 Prozent mehr als fünf Prozentpunkte einbüßt. Verlierer ist aber vor allem die Wahlbeteiligung: Sie liegt in Bad Buchau, wohl Corona geschuldet, bei nur noch 53,3 Prozent. Das sind gut zehn Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren.
Die CDU legt in Bad Buchau 2,9 Prozentpunkte zu und geht mit 36,61 Prozent als Gewinner aus der Wahl hervor. Doch auch die Grünen schneiden besser ab, um immerhin 2,3 Prozentpunkte, und etablieren sich mit 29,22 Prozent als zweitstärkste Partei. Afd-kandidat Volker Körner dagegen kann keinen Lokalbonus für sich verbuchen: An seinem Wohnort Bad Buchau ist die „Alternative für Deutschland“diejenige Partei, die mit minus 5,02 Prozent die stärksten Einbußen hinnehmen muss. Sie liegt nun bei 11,08 Prozent.
Federn lassen muss aber auch die FDP mit 6,82 Prozent (minus 0,4 Prozentpunkte) und erneut die SPD mit 5,26 Prozent (minus 1,8 Prozentpunkte). Die Linken sind in Bad Buchau mit 2,1 Prozent (minus 0,7 Prozentpunkte) eine zu vernachlässigende Größe und bei den „Sonstigen“, immerhin 11,02 Prozent, entfallen die meisten Stimmen auf die Freien Wähler mit 3,63 Prozent. Die im Umfeld der Proteste gegen die Corona-maßnahmen gegründete Partei „Wir 2020“spielt in Bad Buchau mit 0,38 Prozent keine Rolle.
Interessant ist immer auch ein Blick auf die Federseegemeinden: Je kleiner die Gemeinde, umso eher kommt zu Ausreißern – hier zählt wirklich jede Stimme. So ist die CDU erneut in Alleshausen mit 57,61 Prozent stärker als nirgendwo sonst und die Grünen fahren mit 36,59 Prozent wieder in Moosburg ihr bestes Ergebnis ein. Tiefenbach ging vor fünf Jahren mit mehr als 21 Prozent der Stimmen als Afd-hochburg aus der Landtagswahl hervor – nun büßt die „Alternative für Deutschland“hier mehr als die Hälfte der Stimmen ein und liegt bei 8,83 Prozent. Die FDP, ohnehin eine der Gewinnerinnen der Wahl, hat am Federsee noch mehr Grund zur Freude: So liegen die Liberalen in Kanzach bei 9,09 Prozent, in Dürnau bei 8,14 Prozent. Die fleißigsten Wähler des Wahlkreises Biberach kommen aus Moosburg: Hier liegt die Wahlbeteiligung bei 87,7 Prozent.